Jonny das Stehaufmännchen

Jonny der Stier, Jonny das Stehaufmännchen – wohl kaum ein Spieler in der deutschen Bundesliga verfügt über solche Eigenschaften wie Jonny Jensen. Wer ihn beobachtet möchte meinen, der Norweger kennt keinen Schmerz. Im Sommer 2001 kam der Mann, der die Legenden um die Wikinger eindrucksvoll am Leben erhält, vom Ligakontrahenten VfL Bad Schwartau ins Thüringische. Er hatte das schwere Erbe von Jörn Schläger anzutreten. In Schwartau sowie in der norwegischen Nationalmannschaft am Kreis eingesetzt, musste Jonny in Eisenach auf der für ihn ungewohnten zentralen Rückraumposition ran.
Der Mann ohne Gnade, aber dafür ohne große Worte, konnte sich nie so recht mit dieser Rolle anfreunden, trotzdem versuchte er sich so gut wie möglich in diese Aufgabe reinzuknien. Just in dem Moment, als es er sich an die Rückraumposition gewohnt hatte, stoppte ihn ein Kreuzbandriss. Der in der Abwehr stets kompromisslos agierende und von seinen Gegenspielern alles andere als beliebte Kämpfer ließ keine freie Minute aus, um sich im Kraftraum wieder für den Handballbundesligaalltag fit zu machen.
Seine Lebensweise ist dem Sport untergeordnet, kein Profi lebt so Handball wie Jonny Jensen. Als er wieder auf seiner Schokoladenposition, dem Kreis, ran durfte, zeigte Jonny, was wirklich in ihm steckt. Im Mann gegen Mann, immer den Köperkontakt suchend, nie zurückweichend blühte unser Wikinger wieder auf und markierte zahlreiche wichtige Treffer. Frühzeitig entschied sich der 100fache Nationalspieler, sich wieder gen Norden zu orientieren. Die Nähe zu seiner Heimat sowie die Möglichkeit mit 30 Jahren noch einmal bei einem Spitzenclub um internationale Titel zu spielen, waren die Gründe unseren ThSV zu verlassen.
Mit seiner Einstellung war er für viele ein Vorbild. Bleib gesund, Jonny Jensen und übe Dich bitte in Zurückhaltung, wenn es in der nächsten Saison gegen den ThSV Eisenach geht.

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