Neues von Ehemaligen des ThSV

Runar Sigtryggsson, im Sommer des vergangenen Jahres von der SG Wallau-Massenheim zum ThSV Eisenach gewechselt, nach der Trennung von Trainer Zlatko Feric in die Rolle eines Spielertrainers geschlüpft und das Eisenacher Team aus unteren Tabellenregionen der 2.Liga bis auf Platz 5 geführt, nach einem 43:29 Sieg über Hüttenberg die Traineraufgaben niederlegend, mit Ende der Saison 2004/2005 die Wartburgstadt verlassend, ist in seiner isländischen Heimat als Spielertrainer eingestiegen. Bei Thor Akureyri übernimmt der 33-jährige 118-fache Nationalspieler in diesen Tagen sein neues Aufgabengebiet. Punktspielstart in Islands erster Liga ist erst am 21.09.05.

Ex-ThSV-Regisseur Danjiel Grgic ist nach Kroatien zurückgekehrt. Der Vertrag mit dem 28-Jährigen war seitens des ThSV Eisenach nicht verlängert worden. Am vergangenen Wochenende löste er auch seine Wohnung in Eisenach auf. Er geht künftig für Kroatia Zagreb auf Torejagd. Dort trifft er voraussichtlich auf einen Weggefährten aus gemeinsamer Eisenacher Zeit. Keeper Dragan Jerkovic, bis Februar 2005 das ThSV-Gehäuse hütend, dann zum Erstbundesligisten Post Schwerin gewechselt und mit den Mecklenburgern abgestiegen, zog es ebenfalls nach Kroatien zurück.

Der letzte Spieltag der Saison 2003/2004 war für den ThSV Eisenach und seinen Rückraumspieler Gintautas Vilaniskis ein folgenschwerer. Ein 30:30 bei GWD Minden war zu wenig, nach sieben Jahren Erstklassigkeit musste der ThSV Eisenach seinerzeit das Handballoberhaus verlassen. Gintautas Vilaniskis ereilte in dieser Begegnung zudem ein Kreuzbandriss. Der 34-Jährige kam infolgedessen im vergangenen Spieljahr zu keinerlei Punktspieleinsatz. Beim Regionalligisten LHC Cottbus startet der 2-Meter-Hüne nun einen Comeback-Versuch. Die Lausitzer wollen mit Treffern von Gintautas Vilaniskis den Sprung in die 2. Bundesliga schaffen.

Als Sportsmann vom Scheitel bis zur Sohle haben ihn die Handballanhänger der Region Eisenach in Erinnerung. Viele Jahre ging Titel Raduta für den ThSV Eisenach in der 2. und 1. Handballbundesliga auf Torejagd. Auf den ruhig und bescheiden auftretenden Rumänen war stets Verlass. Mehrfach holte er sich die Torjägerkrone in der 2. Bundesliga. Seine Treffer aus dem rechten Rückraum trugen maßgeblich zum Aufstieg des ThSV Eisenach 1997 in die 1. Handballbundesliga bei. Im Sommer 2000 verließ Titel Raduta, übrigens ebenso wie Zdenek Vanek, der neue ThSV-Coach, die Wartburgstadt. Titel Raduta wechselte zum Dessauer HV, Zdenek Vanek zum HC Wuppertal. Mit überwältigender Mehrheit wählten die ThSV-Fans Titel Raduta zum «Spieler des Jahrzehnts». Titel Raduta kehrte in seine Heimat zurück, half vor drei Jahren nochmals kurzzeitig an der Ostseeküste aus, als beim Stralsunder HV auf dem Weg zum Aufstieg in die 1.Liga seinerzeit das Personal knapp wurde. Titel Raduta ist inzwischen in der 2.Liga Rumäniens als Trainer tätig. «Alles sehr schwierig und kompliziert», gestand der Schwarzschopf dieser Tage in Eisenach. Er besuchte seinen alten Kumpel Robert Gherhard, der bis zur letzten Saison bei Eisenachs Zweitligakonkurrenten HSG Gensungen/Felsberg unter Vertrag stand, momentan aber auf gepackten Koffern sitzt. Der 38-jährige wechselt zum Regionalligisten HC Dresden, wo der langjährige ThSV-Leitwolf Matthias Allonge inzwischen auf der Trainerbank sitzt. Titel Raduta machte auf seinem Deutschland-Tripp natürlich in Eisenach Station, traf mit den «Machern» von einst, Frank Seidenzahl, Thomas Dröge und Rainer Osmann zusammen. In den Gesprächen lebten die erfolgreichen Jahre nochmals auf.

Zwischenstation zu seinem neuen Arbeitgeber machte dieser Tage auch Jörn Schläger in Eisenach. Der einstige Regisseur und Kämpfer, der im Sommer 2001 den ThSV Eisenach in Richtung Frisch Auf Göppingen verließ, schlägt seine Handball-Zelte in der Schweiz auf. Mit bravorösem Einsatz, obwohl bereits der Vertrag beim neuen Arbeitgeber perfekt, stand er im Relegationskrimi gegen Wilhelmshaven als Turm in der Schlacht. Über die Hintertür Relegation konnte seinerzeit die Erstklassigkeit gesichert werden. Im Vorjahr gelang ihm in den Reihen des Stralsunder HV nicht die angepeilte Rückkehr in die 1. Handballbundesliga.

Nachwuchs vermeldet ein Ex-Eisenacher Stephane Joulin, der einstige torgefährliche Weltklasse-Rechtsaußen, inzwischen in seine französische Heimat zurückgekehrt, vermeldete mit seiner aus Eisenach stammenden Lebensgefährtin vor zwei Wochen Nachwuchs. «Jule», wie er liebevoll in Eisenach gerufen wurde, ist bei Sant Raphiel in der 2. Liga Frankreichs noch am Ball.

Dienstlich zog es einen ehemaligen Präsidenten des ThSV Eisenach in diesen Wochen gar in die Nähe der Wartburg. Helmut von Moltke, der während seiner Amtszeit nach dem Abstieg aus der zweigeteilten 1. Bundesliga 1992 viel «Aufräumungsarbeit» zu leisten hatte, weilte als Urlaubsvertretung als Kommandeur bei der Bundeswehrgarnison in Mühlhausen. Oberstleutnant d .R. Helmut von Moltke ist im normalen Leben als Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei in Worms tätig. Helmut von Moltke holte seinerzeit, als gar der Sturz in die Drittklassigkeit drohte, Rainer Osmann als sportlichen Leiter aus dem Hessischen zurück. Nicolai Nedef begleitete zu jener Zeit das Traineramt beim ThSV Eisenach. Rainer Osmann besetzte dann zum Saisonwechsel den Trainerstuhl. Klar, dass sich dieser Tage Helmut von Moltke und Rainer Osmann zu einem Plausch trafen.

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