Preis der Lutherstädte für Seyran Ateş

Festakt am 27. April in Marburg

Am 27. April erhält die Frauenrechtlerin und Imamin Seyran Ateş in der Stadt Marburg den Preis der Lutherstädte „Das unerschrockene Wort“. Den Preis verleiht der Bund der 16 Lutherstädte Deutschlands. Der Autorin, Rechtsanwältin und Moschee-Gründerin wird die Auszeichnung im Rahmen einer öffentlichen Festveranstaltung in der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien überreicht. Die Laudatio spricht die Politikwissenschaftlerin und SPD-Politikerin Gesine Schwan. Die Eisenacher Partnerstadt Marburg ist zum ersten Mal Gastgeberin der Preisverleihung „Das unerschrockene Wort“.

Seyran Ateş erhält den Preis der Lutherstädte „Das unerschrockene Wort“ 2019 für ihr Engagement gegen politisch-religiösen Extremismus und Gewalt sowie für Freiheit, Integration, Frauenrechte und Demokratie.

Der Bund der 16 Lutherstädte in Deutschland zeichnet die 55-jährige Berlinerin mit türkisch-kurdischen Wurzeln für ihren Kampf für die Rechte muslimischer Frauen, für Demokratie, Integration und für einen säkular-liberalen Islam, gegen Parallelgesellschaften und gegen politisch-religiösen Extremismus aus.

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Die Entscheidung für Seyran Ateş fiel bei der Jurysitzung der 16 Mitgliedstädte im November in Marburg. Die Jury wählte Seyran Ateş als Preisträgerin für „Das unerschrockene Wort“ wegen ihres unerschrockenen Einsatzes für Frauenrechte und gegen kulturell und religiös begründete Gewalt und Extremismus.

Die Frage der Integration ist eines der bedeutenden Themen der Gegenwart und eine enorme Herausforderung für die Zukunft unserer Gesellschaft. Mit Seyran Ateş würdigen wir eine Pionierin der Integrationsarbeit. Trotz Morddrohungen und tätlichen Übergriffen verfolgt sie diesen Weg seit Jahrzehnten mit enormer Zivilcourage. Seyran Ateş bezeichnet sich selbst als gläubige Muslimin, die ihre Religion von innen heraus reformieren will, statt sich gegen sie zu wenden. Das ist im bestens Sinne Luthers, heißt es in der Begründung der Jury.

„Das unerschrockene Wort“ wird an Frauen und Männer verliehen, „die in einer besonderen Situation oder bei einem konkreten Anlass, aber auch beispielhaft über einen größeren Zeitraum hinweg in Wort und Tat für die Gesellschaft, die Gemeinde oder den Staat bedeutende Aussagen gemacht und gegenüber Widerständen vertreten haben“, so steht es in den Statuten der Preisvergabe.

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird im zweijährigen Rhythmus von den Lutherstädten vergeben. Zum Bund der Lutherstädte gehören Marburg, Augsburg, Coburg, Eisenach, Eisleben, Erfurt, Halle, Heidelberg, Magdeburg, Nordhausen, Schmalkalden, Speyer, Torgau, Wittenberg, Worms und Zeitz.

Weitere Infos: https://www.marburg.de/portal/meldungen/das-unerschrockene-wort-fuer-seyran-ate–900005142-23001.html?rubrik=900000004

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