Vielleicht gelingt es uns, dem Tabellenführer die erste Niederlage beizubringen

Nachgefragt bei Sead Hasanefendic, Coach des ThSV Eisenach, vor dem Heimspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen

Zum Auftakt von 4 Heimspielen in Serie – alles Hochkaräter der Liga – empfängt der ThSV Eisenach am Samstag, 28.09.2019 um 19.30 Uhr den ungeschlagenen Tabellenführer ASV Hamm-Westfalen. Die Wartburgstädter tankten am vergangenen Spieltag mit einem Punktgewinn beim Erstliga-Absteiger SG Bietigheim Selbstvertrauen.

Wir sprachen mit Sead Hasanefendic, dem Coach des ThSV Eisenach:
Ihre Mannschaft eroberte mit einem 25:25 einen Zähler beim Erstliga-Absteiger und Aufstiegsanwärter SG BBM Bietigheim. So recht zufrieden waren Sie dennoch nicht?
Wir haben nicht wie in Dresden oder in Dormagen nur 30 Minuten, wir haben in Bietigheim 60 Minuten gut gespielt. In der Endphase ließen wir einen Siebenmeter einschließlich Nachwurf aus, vermochten zwei Gegenstöße, einen in den letzten Sekunden, nicht erfolgreich abzuschließen. Beeinflusst wurde die Endphase – einer auf der Kippe stehenden Partie – natürlich auch durch den Ausfall der Hallentechnik. Fakt ist, wir haben den ersten Auswärtszähler verbucht. Wir müssen als Aufsteiger aus der 3. Liga bescheiden sein, wenn man beim Erstbundesliga-Absteiger einen Punkt holt.

Vier Heimspiele in Serie gegen Hochkaräter der Liga, sicherlich ein ganz dickes Brett?
Ja, wir haben vier ganz dicke Bretter zu bohren, Wir wollen uns mit unserer jungen Mannschaft gut präsentieren. Junge Spieler unterliegen vermehrt Leistungsschwankungen. Es ist alles in jeder Richtung möglich. Mit unserer Moral und unseren Zuschauern im Rücken werden wir alles versuchen. In dieser Liga gibt es nur schwere, keine leichten Spiele.

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Es scheint, Sie sind auf der Suche nach einem Mittelmann noch nicht fündig, betrauten in Bietigheim im ersten Abschnitt Jonas Ulshöfer und im zweiten Yoav Lumbroso mit dieser Aufgabe?
Ich rekapituliere: Wir haben im Sommer mit Marcel Schliedermann unseren Kapitän und Spielmacher verloren. Wir verpflichteten mit Kristian Volar die vorgesehene Nummer 1 auf dieser Position. Dieser zog sich einen Kreuzbandriss zu und wird in dieser Saison wohl nicht auf das Parkett zurückkehren, Wir haben nun für die Position des Spielgestalters drei junge Spieler, für die diese Liga völliges Neuland, eine ganz große Herausforderung ist. Ich kenne meine Spieler und sage: Das sind drei Spieler mit Potential! Yoav Lumbroso kann ich beispielsweise mitten im Spiel bringen, er setzt dann völlig neue Impulse. Klar, Martin Potisk, Jonas Ulshöfer und Yoav Lumbroso haben – für diese Liga – körperliche Defizite. Ich sage aber auch, diese jungen Leute bereiten wir viel Freude!

Mit dem ASV Hamm-Westfalen kommt der ungeschlagene Tabellenführer, der zuletzt den TV Emsdetten um den Ex-Eisenacher Marcel Schliedermann geradezu demontierte. Was spricht für die Stärke des ASV Hamm-Westfalen?
Der ASV Hamm-Westfalen um Trainer Kay Rothenpieler ist eine langfristig entwickelte Mannschaft, kontinuierlich aufgebaut, die jetzt ihre Früchte trägt. Das Team steht nicht von ungefähr an der Tabellenspitze. Die bisherigen Ergebnisse belegen das; ich verweise auf die zwei Auswärtssiege in Bietigheim (27:16) und in Hamburg (32:26). Mit Sören Südmeier und Merten Krings spielen zwei der besten Mittelmänner der Liga beim ASV Hamm-Westfalen. Das gewachsene Kollektiv tummelte sich schon in den letzten beiden Jahren im Spitzenfeld. Ich bin mir sicher, der ASV Hamm-Westfalen wird in Sachen Aufstieg ein gewichtiges Wort mitreden.

Was geben Sie Ihrer Mannschaft am Samstag mit auf den Weg?
Es ist für uns eine Freude, gegen den Tabellenführer der 2. Handballbundesliga zu spielen. Wir haben in diesem Jahr schon – ohne Angst – gegen Top-Mannschaften, wie Magdeburg, Leipzig oder Erlangen gespielt. Wir werden auch gegen den ASV Hamm-Westfalen mit Respekt, aber ohne Angst auflaufen. Zudem, wir spielen zu Hause, im Handballtempel Thüringens, mit unseren treuen Zuschauern im Rücken. Ich sage, im Sport ist alles möglich. Vielleicht gelingt es uns, dem ASV Hamm-Westfalen die erste Niederlage beizubringen. Dazu muss natürlich alles passen!

Wird es personelle Veränderungen gegenüber der Vorwoche geben?
Keeper Denis Karic fehlte zuletzt aufgrund einer Augenverletzung. Wir haben drei erfahrene und einen jungen Torhüter im Aufgebot. Wir können uns erlauben, auszuwählen. Um gegen den Tabellenführer eine Chance zu haben, brauchen wir eine sehr gute Torhüterleistung! Wen ich für das Tor, wen für das Feld auswähle, ist abhängig von unserem Konzept und unserer Strategie. Die letzte Entscheidung fällt wie stets nach dem Abschlusstraining.

Th. Levknecht

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