Von Sammlermarken und Feldpostbriefen

Wenn Klaus Böttner an Briefmarken denkt, so erinnert er sich weniger an unterfrankierte Päckchen, lange Schlangen vor Postschaltern oder das sprichwörtliche «platt sein wie eine Briefmarke».
Viel eher geht es dem 70-jährigen Rentner bei diesem Wort um ein Lebensgefühl.

Seit fast genau 60 Jahren sammelt Böttner Briefmarken und hat sich so inzwischen eine beachtliche Sammlung zugelegt. Dabei sind es vor allem jene Postmarken, auf denen Martin Luther oder die Wartburg abgebildet sind. «Ich war meiner Heimat schon immer verbunden und diese Burg ist für mich nun einmal die schönste in Deutschland», erklärt Böttner seine Spezialisierung.
Doch sind es längst nicht nur Briefmarken, die der rüstige Seebacher im Laufe der Jahre zuhause angesammelt hat. Auch Poststempel und Ansichtskarten zählen zum stolzen Fundus.

Besonders wichtig sind Klaus Böttner, der in seiner Freizeit auch als Vorsitzender des Vereins «Briefmarkenfreunde Erbstromtal e. V.» aktiv ist, dabei zwei Ansichtskarten der Wartburg. Sie stammen aus dem Jahr 1880 und sind damit nachweislich die ältesten gedruckten Postkarten, welche es von der «deutschesten aller Burgen» gibt. «Damals hatte es noch auf der Burg ein eigenes Postamt gegeben», erklärt der passionierte Sammler. Bis in die 1970er Jahre hinein sei dieses betrieben wurden. Dann aber, noch zu DDR-Zeiten, eingestellt.

Es ist eine Unmenge an Briefmarken, Postkarten und abgestempelten Papieren, die Böttner zuhause hortet. Wie groß seine Sammlung ist, darüber will er lieber nicht sprechen. «Das ist schon ein kleines Vermögen», verweist der 70-Jährige, der alle seine Stücke seiner Sammlung mit preußischer Genauigkeit und Ordnung dokumentiert und aufgelistet hat.

Am 04. Dezember feierte der Vereinsvorsitzende seinen 70. Geburtstag. Für seine Briefmarkenfreunde Grund genug, um ihn ein besonderes Geschenk zu machen: ein an seinem Geburtstag abgestempelter Feldpostbrief. «Das ist schon etwas sehr Spezielles», berichtet der Sammler, dessen Geburtstag im Jahr 1943 nämlich auf einen Sonnabend gefallen war, weswegen es nur wenige Postdokumente von diesem Tag gibt.
Was aber genau in dem Feldpostbrief steht, dazu möchte er nichts verraten. «Briefgeheimnis», sagt er mit einem Augenzwinkern.