Wir müssen unsere Schwächephasen minimieren!

Nachgefragt bei Daniel Dicker, Rückraumspieler des ThSV Eisenach, nach der vermeidbaren 28:31-Niederlage beim TuS N-Lübbecke und vor dem Heimspiel am Mittwoch gegen den Wilhelmshavener HV  

Eine „Auszeit“ von 17 Minuten kostete dem ThSV Eisenach beim TuS N-Lübbecke durchaus mögliche Punkte. Punkte, die die Wartburgstädter so dringend im Abstiegskampf brauchen. Sie waren mit ihrem Tempospiel dem Aufstiegsanwärter über 40 Minuten mindestens gleichwertig, konnten erneut auf Torwart-Oldie Blaz Voncina bauen, der 15 Bälle parierte, hatten in Ante Tokic (7 Tore bei 7 Versuchen) einen treffsicheren Linkshänder. Wenn da nicht die Phase zwischen der 22. und 39 Minute gewesen wäre, die mit 12:3 an die Ostwestfalen ging, die vom 11:11 zum 23:14 einnetzten. Die Aufholjagd der Eisenacher brachte sie noch einmal bis auf zwei Treffer heran (28:30), doch Lübbeckes Regisseur Benas Petreikis (im Sommer vom EHV Aue als einer von 10 Neuzugängen gekommen) traf zum 31:28 (17:13) -Sieg der Gastgeber.

Der ThSV Eisenach steht am Mittwoch, 03.02.21 vor einen erneuten 4-Punkte-Spiel, wenn in einer Nachholpartie vom 10. Spieltag der Wilhelmshavener HV in der Werner-Aßmann-Halle gastiert (Anwurf um 19.00 Uhr). Die Gäste reisen gestärkt durch einen unerwarteten 32:31-Auswärtssieg beim ASV Hamm-Westfalen an.

Wir sprachen mit Eisenachs linkem Rückraum-Spieler Daniel Dicker:
Ihre Mannschaft hat in Dormagen und zuletzt in Lübbecke mögliche Punkte liegengelassen. In der Merkur Arena Lübbecke verlief der Start mit einer 5:1-Führung geradezu optimal, doch Sie standen am Ende wieder mit leeren Händen da. Woran lag es?
In beiden Spielen verhinderten Schwächephasen Zählbares. Uns fehlt die Konstanz über 60 Minten. Wir müssen diese schwächeren Zeiträume minimieren. Kontrahenten mit einer gewissen Qualität, wie am Freitag der TuS N-Lübbecke, nutzen solche Schwächephasen resolut aus.

Was passierte konkret binnen der 17 Minuten, als Ihre Mannschaft so deutlich in Rückstand geriet?
Wir erarbeiteten uns weiter gute Torchancen, doch ließen diese aus. Der TuS schloss hingegen konsequent ab. Und, da müssen wir ehrlich sein, zum Ende der ersten und zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigten wir nicht unseren besten Handball. Dadurch gerieten wir in diesen großen Rückstand.

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Ihre Mannschaft startete dann aber eine Aufholjagd mit Herzblut und handballerischem Können…?
Wir wissen, was wir können. Wir haben das ja schon gezeigt. Am Freitag haben wir nicht – wie in manchem Spiel der Hinrunde nach deutlichen Rückständen – die Köpfe gesenkt. Im Gegenteil! Wir haben als Mannschaft bis zum Schluss alles gegeben und gefightet. Das ist herauszustreichen. Der TuS N-Lübbecke hat eine routinierte und erfahrene Mannschaft, die trotz unserer Aufholjagd, sich nicht entscheidend in Bedrängnis bringen ließ.

Rückraumspieler Daniel Dicker wurde nur mit einem Treffer notiert, ein bisschen wenig?
Das stimmt. Ich war mit meiner eigenen Leistung nicht zufrieden. Der Verein und ich selbst haben andere Ansprüche. Ich hoffe, es wird besser. Ich arbeite intensiv jeden Tag daran.

Am Mittwoch, ja in der gesamten Woche, steht der ThSV Eisenach unter Zugzwang, stehen zwei Heimspiele gegen zwei „Nordlichter“ an: am Mittwoch gegen den Wilhelmshavener HV, am Sonntag gegen den VfL Lübeck-Schwartau. Wie gehen Sie mit dem Druck um?
Wir kennen dies. Vor den Heimspielen gegen Emsdetten, Konstanz und Fürstenfeldbruck war es ähnlich. Wir wollen auch das 4-Punkte-Spiel am Mittwoch erfolgreich abschließen. Die positiven Seiten aus Lübbecke wollen wir mitnehmen. Dass zwei Zähler Pflicht sind, ist uns klar. Wir haben den Focus seit dem Training am Sonntagabend auf die Partie gegen den Wilhelmshavener HV gerichtet.

Sie reisen nach dem Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau zu einem EM-Qualifikationsspiel Österreichs…?
Das im ersten Anlauf aufgrund von positiven Corona-Fällen im Team von Bosnien-Herzegowina abgesagte EM-Qualifikations-Hinspiel wird am Sonntag, 14. März 2021 um 17.00 Uhr in Bugojno, in Zentralbosnien, nachgeholt. In der Gruppe mit den klar favorisierten Deutschen wollen wir uns über Platz 2 qualifizieren. Bosnien-Herzegowina und Österreich dürften sich um diesen begehrten Platz berechtigte Chancen ausrechnen. Mit einem Sieg im Hinspiel würden wir uns eine gute Ausgangslage verschaffen.

Th. Levknecht

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