12 Jahre „Deutsche Einheit“
Vor nunmehr über 12 Jahren fiel die Mauer, oder wie man damals zu sagen pflegte „Der antifaschistische Schutzwall“, der über Jahrzehnte unser deutsches Vaterland trennte. Für alle, die die Zeit des Umbruchs bewusst miterlebt haben, bleiben die Eindrücke dieser Tage, Wochen und Monate unvergesslich.
Unsere Wartburgregion, unmittelbar an der alten und noch spürbaren Trennungslinie der beiden Teile Deutschlands gelegen, befindet sich noch immer im Umbruch. Die vielen Anstrengungen der letzten Jahre zeigen zum Teil gute Früchte, und doch scheint das alles auf sehr tönernen Füßen zu stehen. Die konjunkturellen Schwierigkeiten gehen auch am „Aufbau Ost“ nicht spurlos vorüber. Die Bürger haben ein gutes Gespür für den Ernst der Lage. Das jüngste Bundestagswahlergebnis in der Wartburgregion spricht hier Bände. In unsicheren Zeiten schafft ein politischer Wechsel zusätzliche Unsicherheit und die lässt sich vermeiden, indem man das Bestehende bestätigt.
Unser Land steht 12 Jahre nach seiner Wiedervereinigung vor tiefgreifenden Veränderungen. Die gesellschaftlichen Weichen müssen dringend neu gestellt werden, und die Politik ist gefordert, die überfälligen Reformen entschlossen anzugehen. Wir brauchen endlich den „Ruck“, der die Kraft unseres Gemeinwesens neu mobilisiert.
Für unsere Wartburgregion und die Stadt Eisenach bedeutet dies, dass man begreift: Problemlösungen kommen nicht von Außen! etwa durch mehr Geld in Form von Zuschüssen für marode Strukturen. Probleme werden nur gelöst, indem man sich kritisch mit dem Ist-Zustand auseinandersetzt, die Ursachen der Probleme erkennt bzw. erkennen will und endlich Fehlentwicklungen korrigiert. Wer über seine Verhältnisse lebt, würde als Bittsteller kläglich scheitern – oder haben Sie schon einmal einem „bedürftigen“ Porsche-Fahrer einen EURO zugeworfen?
Das Hemd wird für alle enger werden – für den Bund, für die Länder, für die Kommunen und nicht zuletzt für uns Bürger.
„Schlanker werden!“ heißt die Devise im 13.Jahr der deutschen Einheit und im Gegensatz zu der diktatorischen Vorwendezeit haben wir im Osten nun auch die Freiheit dazu!
