«Auf den Spuren der vergebenen Chancen» mit dem Eisenacher Aufbruch

Am letzten Samstag machten sich am Rathaus über 30 Eisenacher auf Einladung des Eisenacher Aufbruchs mit Plakat-geschmückter Pferdekutsche und Fahrrädern auf zu einer aufsehenerregenden Stadtrundfahrt durch Eisenach. In einer großen Runde von vier Stunden hat dieser Zug Stationen angefahren, die aus Sicht des EA mit besonderen Skandalen verknüpft sind wie das «Tor zur Stadt» oder die Brücke an der Naumannstraße. Ziel war es nach Angabe von Vorstandssprecherin Ilka May, jeweils «Alternativen zu zeigen und in Zukunft die Chancen der Stadtentwicklung besser zu nutzen».
Der Eisenacher Aufbruch freute sich, dass er ganz besonders kompetente Stadtführer gewonnen hatte, die mit viel Herzblut ihre Sicht über die Baukultur, Steuergeldverschwendung, Schulschließungen, Sportförderung Eisenachs sowie über Opel schilderten.

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So erläuterte Ingrid Pfeiffer, viele Jahre Vorsitzende des Förderkreises zur Erhaltung Eisenachs, wie bei der Sanierung des Rathauses und des Creutznacher Hauses gegen den Denkmalschutz gesündigt wurde. An der Wandelhalle klagte sie an, dass die Neugestaltung des Kartausgartens nicht den Anforderungen des Denkmalschutzes und des Gartenbaus entspricht. Für diese 700.000 € hätten viele wichtige Projekte in Eisenach realisiert werden können!
Otto Mayer, ehemaliger Bahnhofsvorsteher, klagte über das «Loch zur Stadt» und wie man das Gelände vor dem schönen Bahnhof mit einem häßlichen Einkaufsklotz mit Parkgaragen auf dem Dach verschandeln wolle. Er schenkte dem Eisenacher Aufbruch eine Dokumentation über den Bahnhof. Auch Frau Stephana Klimpt, führte als langjähriges Mitglied der AG «Tor zur Stadt» aus, dass gar keine Alternative zu einem Einkaufszentrum in der Arbeitsgruppe diskutiert werden durfte.
Philipp Huber (Listenplatz 19) beschrieb die Steuergeldverschwendung beim Parkhaus am Markt.
Frank Pechstädt (Platz 2 der EA-Liste) klärte über die Hintergründe, den Widerstand und Folgen der Grundschulschließung am Petersberg aus Sicht der Betroffenen auf.
Ulla Fischer (Platz 3) berichtete über die vergebene Chance des Neubaus der Brücke Naumannstr., wofür sich der EA vor Jahren stark gemacht hatte und die Steuergeldverschwendung in diese halbherzige Lösung der Anmietung der Brücke.
Ilka May (Platz 4) informierte über die wechselvolle Geschichte der letzten 20 Jahre Freibad und Stadion mit dem Skandal, dass es 4 lange Sommer kein Schwimmbad gab, obwohl eine günstige Sanierung mit Folientechnik viel kostengünstiger und ohne Schließung des Bades möglich gewesen wäre. Sie forderte die kostenlose Nutzung aller Sportstätten für alle Schulen und Sportvereine.
Fritz Hofmann (Spitzenkandidat) moderierte die Veranstaltung und referierte anhand des Opelwerks über die «Degradierung der Stadt zum Dienstleister für die Konzerne», die sich Fördergelder, Brücken, Straßen und Tunnel vom Steuerzahler bezahlen lassen, aber selbst kaum Steuern zahlen.
Diese Tour mit der Pferdekutsche der Firma Winzer wird für alle ein lehrreiches und unvergessliches Erlebnis bleiben, darin waren sich die Wahlkämpfer und Freunde vom EA einig. Bei Kaffee und Kuchen ließen sie den Tag ausklingen und Revue passieren: Der Sachverstand der engagierten Bürger muss viel besser in der Stadtpolitik genutzt werden. Dafür steht der EA!