Autobahnbau – Madel verkrafte Wasser nicht

Umweltstaatssekretär Stefan Baldus überzeugte sich am Dienstag vor Ort von den möglichen Gefahren, die der Neubau der Bundesautobahn A 4 (Umgehung Hörselberge) für die Gemeinde Krauthausen bringen könnte. Bürgermeister Nowatzki, unterstützt von dem Landtagsabgeordneten Gustav Bergemann, hatte das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt um Unterstützung bei der Lösung der Überschwemmungsproblematik gebeten.

Er schilderte ausführlich die Ängste, die bei der Bevölkerung und dem Agrarunternehmen «Thüringer Pforte» wegen der möglichen Überschwemmungen vorherrschen, besonders auch unter dem Eindruck der großen Hochwasserschäden im letzten Jahr an anderen Orten.

Baldus sagte zu, dass im laufenden Flurbereinigungsverfahren Eisenach-Nord im Zusammenhang mit der Aufstellung des Wege- und Gewässerplans mit landschaftspflegerischem Begleitplan das Anliegen der Gemeinde untersucht und nach einer für alle zufrieden stellenden Lösung gesucht wird. Er betonte dabei, dass es eine wichtige Aufgabe der Flurbereinigung sei, durch geeignete Maßnahmen bei der Vorbeugung von Hochwasserschäden mitzuwirken.

Das Flurneuordnungsamt Meiningen ist, nachdem vor kurzem der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft gewählt wurde, zur Zeit intensiv damit beschäftigt, den so genannten Wege- und Gewässerplan mit landschaftspflegerischem Begleitplan aufzustellen. Die Zeitschiene ist dabei günstig, es besteht ein Vorlauf: «Im Zusammenwirken aller Beteiligten könnte die Maßnahme zum vorbeugenden Hochwasserschutz in Krauthausen plangenehmigt und gebaut sein, bevor der erste Verkehr auf der neuen Autobahn fließt», sagte Staatssekretär Baldus.

Das Flurneuordnungsamt und das Umweltministerium werden auf jeden Fall das Anliegen der Gemeinde Krauthausen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten tatkräftig unterstützen.

Durch den Autobahnneubau entstehe mehr Oberflächenwasser durch die versiegelten Flächen. Dieses fließe dann in die Madel, die die Massen nicht mehr aufnehmen könne, auch beim Bau von Rückhaltebecken. So Bürgermeister Nowatzki. Deshalb der Hilferuf der Gemeinde zum Bau von Hochwasserschutzeinrichtungen. Durch die Autobahnplaner wurden diese Anlagen nicht eingeplant.

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