Bethge (FDP): Wälder des Wartburgkreises nicht grüner Windkraftlobby opfern

Stellungnahme der FDP Wartburgkreis-Eisenach zum Windenergieerlass

Entsprechend der neusten Kurzstudie der Grünen-Landtagsfraktion wäre der Wartburgkreis mit den Randflächen des Thüringer Waldes Hauptleidtragender des beschleunigten Windkraftausbaus. „Mit ihrer ideologisierten Sicht zu Windkraftanlagen im Wald geht die Grünen-Landtagsfraktion auf Konfrontationskurs zu allen Naturliebhabern und Umweltschützern im Wartburgkreis“, meint Thomas Becker, Mitglied im Kreisvorstand und Landesparteirat der Freien Demokraten.

Am 30. September endet die Stellungnahmefrist zum Thüringer Windenergieerlassentwurf. Der FDP-Kreisverband Wartburgkreis-Eisenach wird eine ausführliche Stellungnahme beim Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft abgeben. Das Fachpapier der Freien Demokraten kann auf der Internetseite www.fdp-wak-ea.de eingesehen werden und steht allen Bürgerinnen und Bürgern als Vorlage für ihre persönliche Stellungnahme zur Verfügung.

„Nicht nur dass die Bürger für die fehlgesteuerte Energiepolitik zur Kasse gebeten werden, nun sollen wir auch noch die letzten Naherholungsgebiete industrialisiert werden“, kritisiert der stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende Sebastian Bethge und gibt zu bedenken: „Wer schon einmal unter einem Windrad gestanden hat, weiß welcher Geräuschpegel von diesem ausgeht. Der natürliche Lebensraum vieler Tiere wird dadurch beeinträchtigt, von erheblichen Risiken für die Lebensqualität des ländlichen Raumes und den Tourismus der Welterberegion Wartbaurg-Hainich ganz zu schweigen.“

Auffällig am Entwurf des Windenergieerlasses ist, so Becker, dass die Abstände der Windenergieanlagen äußerst knapp bemessen sind. Zum Schutz- und Erholungswald sind nur 100 Meter, bei Naturschutzgebieten 300 Meter und im Rennsteigbereich 300 Meter vorgesehen. „Je kleiner der Abstand der Windenergieanlagen zu kritischen Gebieten, desto mehr Anlagen können auf einem ausgewiesenen Vorranggebiet errichtet werden und umso größer ist die Umverteilung zu Gunsten der Grundeigentümer und der Windkraftlobby“, erklärt Becker, der auch Mitglied im Landesparteirat der Thüringer FDP ist.

Für die Fundamente der Anlagen, Kranstellplätze, Energieleitungen und schwerlastfähige Zufahrtstraßen müssten enorme Waldgebiete abgeholzt werden, wobei es im Bereich der Zufahrtstraßen und Fundamente zu erheblichen Bodenverdichtungen kommt. „Das Land Thüringen und seine Körperschaften sind die größten Waldbesitzer des Freistaats. Liegt auch hierin eine Beweggrund, um mit der Ausweisung von Vorranggebieten in den Wäldern erhebliche Mehreinnahmen für die Landeskasse zu generieren – koste es auch den Landschafts- und Naturschutz?“, fragt Becker anschließend in Richtung der rot-rot-grünen Landesregierung.

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