Bund bekennt sich langfristig zur Lutherdekade

Am Mittwoch tagte der Kulturausschuss des Bundestages. Im Mittelpunkt stand eine Befragung zum Thema Lutherdekade. Der Westthüringer CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Hirte nahm als Tourismuspolitiker ebenfalls an der Sitzung teil. Als Experten waren Dr. Stefan Rhein, Leiter der Luthergeschäftsstelle in Wittenberg, der Beauftragte der EKD Prälat Stephan Dorgerloh sowie Dr. Petra Bahr, die Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche Deutschlands eingeladen. «Die Diskussion hat noch einmal gezeigt, wie facettenreich die Lutherdekade ist und dass sie eine Bedeutung weit über die mitteldeutschen Kernländer hinaus hat», so Hirte.

Besonders freute er sich über die Ankündigung von Staatsminister Bernd Neumann (CDU) über die geplante jährliche Förderung der Dekade in Höhe von 5 Mio. Euro. «Bisher war das zunächst für den Haushalt 2011 und 2012 vorgesehen. Der Kulturstaatsminister hat sich klar dazu bekannt, dass diese Förderung bis 2017 jährlich stattfinden soll. Damit ist der Bund der erste Akteur überhaupt, der ein klares Bekenntnis und eine finanzielle Sicherung der Dekade bis 2017 ablegt.» Hirte hatte bereits seit dem Vorjahr gemeinsam mit Kulturpolitikern der Unions-Fraktion einen eigenen Haushaltstitel im Bundeshaushalt angeregt, der nun langfristig umgesetzt wird.

In der Ausschuss-Diskussion wies Hirte nochmals auf eine notwendige Entscheidung hin, die Wartburg zu einem der zentralen Ausstellungsorte für 2017 zu machen. «Es wurde nochmals klar, dass Torgau im Rennen ist. In dieser Diskussion braucht es den geschlossenen und entschlossenen Einsatz aller Akteure im Freistaat. Am Ende darf nicht ein Weltereignis gefeiert werden und die Wartburg ist nur Zaungast», betonte Hirte.

Zugleich wurde bekannt, dass die Geschäftsstelle Luther 2017 in Wittenberg künftig auch vom Freistaat Sachsen mitfinanziert wird. Bisher finanzierte hier lediglich das Land Sachsen-Anhalt. «Ich freue mich sehr über eine dann sicher noch bessere Ausstattung. Aber Thüringen muss wachsam sein, hier nicht den Anschluss zu verlieren», so Hirte. Wie in seinem kürzlich veröffentlichten Lutherpapier wies er nochmals darauf hin, dass sich aus seiner Sicht auch Thüringen an dieser Geschäftsstelle beteiligen sollte: «Damit sind die Informationswege kürzer und vor allem ist der eigene Einfluss größer. Nur wer zahlt, kann auch die Bestellung diktieren. Ich bin zudem zuversichtlich, dass der Bund bei einer Beteiligung mehrerer Länder auch noch einmal Mittel zuschießen wird.»

Nachdem Dr. Stefan Rhein bereits im Vorjahr Gast von Hirtes Vortragsreihe zur Lutherdekade «500 Jahre danach: Kommerz, Glaube und Aufbruch» war, wird Prälat Stephan Dorgerloh in der kommenden Woche in Eisenach zu Gast sein. Er wird am 12.10.2010 um 18 Uhr Referent zum Thema «Die EKD auf dem Weg nach 2017» sprechen. Vertreter der Medien sind hierzu herzlich eingeladen. «Ich freue mich bereits jetzt, dass ich einen weiteren hochkarätigen Gast gewinnen konnte und bin gespannt auf die Diskussionen. Die aktuelle Sitzung in Berlin hat gezeigt, dass ich mit dem Thema und den eingeladenen Gästen die wichtigsten Akteure zum intensiven Dialog nach Eisenach geholt habe.»

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