Den Blick für das Thema „Häusliche Gewalt“ schärfen

Walk und Interventionsstelle „Hanna“ rufen Dienststellenleiter auf, Angebote zu schaffen

Seit einigen Jahren ist das Thema „Häusliche Gewalt“ immer wieder ein Arbeitsschwerpunkt von Polizeibeamten in ganz Deutschland. Auch in Thüringen nimmt das Thema einen beachtlichen Bereich der Polizeiarbeit ein. Durch Vereine und staatliche Institutionen, wie die Interventionsstelle Hanna mit Sitz in Meiningen, werden Angebote für Betroffene und Helfer geschaffen, um mit dem komplexen Thema umzugehen.

Die Angebote der Interventionsstelle werden allerdings trotz vielfältiger Öffentlichkeitsarbeit und intensiver Kommunikation innerhalb der Polizei nur verhalten angenommen. Der Westthüringer Landtagsabgeordnete Raymond Walk (CDU) stellte daher kürzlich eine Anfrage an die Thüringer Landesregierung, worin er sich nach der Intensivität der Nutzung durch Beamte erkundigt. Die Antwort des Thüringer Innenministers Holger Poppenhäger (SPD) bestätigt jedoch den Eindruck der Interventionsstellen-Mitarbeiterinnen. Das Angebot eines „dezentralen Beratungstags“ wird generell kaum genutzt, lediglich in der Polizeidienststelle Arnstadt-Ilmenau hat sich dieser zu einem festen Bestandteil des polizeilichen Opferschutzes etabliert. Im Mai 2017 wird bereits das fünfjährige Jubiläum dieser erfolgreichen Zusammenarbeit begangen.

Wir sehen vor allem die Leiter der Dienststellen in der Pflicht, unser Angebot besser bekannt zu machen und die Beamten im Thema häusliche Gewalt stets weiterzubilden, heißt es aus der Interventionsstelle Hanna.

Auch Raymond Walk unterstützt die Forderung der Interventionsstelle:

Nur wenn die Kollegen im Streifen- und Innendienst sich immer wieder damit beschäftigen, ist eine schnelle und zuverlässige Hilfe und Unterstützung der Betroffenen möglich, so der CDU-Abgeordnete.

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