Diskussion um Ausstellung in Torgau

Mit Besorgnis reagierte der CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Hirte auf die Meldung, auch die sächsische Stadt Torgau würde sich nun um eine nationale Ausstellung 2017 bemühen. „Es ist wichtig und richtig, dass alle Lutherorte in Deutschland sich um Beiträge bemühen, uns so einen Erfolg insgesamt gewährleisten. Aber die national besonders geförderten Ausstellungen sollten sich auf wenige Kernorte konzentrieren. Da sind aus meiner Sicht Wittenberg und Eisenach die 1A-Adressen. Und auch an Berlin wird es wohl kein Vorbeikommen geben“, so Hirte.

Hirte, der sich seit seinem Einzug in den Bundestag 2008 besonders für das Thema engagiert, bekräftigte, dass die Idee zentraler Ausstellungen nicht verwässert werden dürfe: „Die Werbewirkung wird nicht besser dadurch, dass man alle möglichen Orte mit einer nationalen Ausstellung adelt. Das soll ja nicht verhindern, dass vor Ort, auch mit Unterstützung der Länder, trotzdem wichtige Konzepte auf den Weg gebracht werden. Der Lenkungsausschuss hat sich auf seiner Wartburg-Sitzung im Januar diesen Jahres für Eisenach ausgesprochen. Dabei sollte es nun bleiben. Die neue Situation erfordert nun noch mehr Engagement der Eisenacher und Thüringer und zeigt den großen Einfluss der beiden anderen Länder in den vorbereitenden Gremien Luther 2017“, so Hirte. „Weitere Diskussionen verzögern nur die Entscheidung und erschweren letztlich die Vorbereitungen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass alle Ausstellungsorte um eine begrenzte Zahl von Exponaten ringen werden – das wird bei einer weiteren Ausstellung nicht einfacher.“

Ein Scheitern der Eisenacher Bemühungen wäre aus Sicht Hirtes ein schwerer Schlag. „Dass die Stadt Eisenach sich nicht durchgesetzt hat, um den Thüringer Sitz im Lenkungsausschuss einzunehmen, könnte dann schmerzlich spürbar werden“, betonte Hirte. Er schrieb auch nochmals Ministerpräsidentin Lieberknecht an und bat um jede Unterstützung für Eisenach als Ausstellungsort. „Alle Verantwortlichen – in Eisenach wie im Freistaat – müssen hier an einem Strang ziehen, um am Ende erfolgreich zu sein.“

Bisher war die Wartburg neben (und nicht nach) Berlin und Wittenberg als Ausstellungsort im Gespräch. Dass Sachsen nun die Stadt Torgau ins Spiel bringt, ist für Hirte ein alarmierendes Signal: Dass Sachsen-Anhalt und Sachsen immer enger kooperierten sähe man auch an einer gemeinsamen Sitzung der Länderregierungen im August diesen Jahres. Auf der Sitzung einigte man sich darauf, dass sich beide Länder auf mehreren Gebieten in Zukunft besser abstimmen. Dazu zählte auch das Reformationsjubiläum 2017. „Diese Meldung deute ich als erstes Ergebnis der engeren Zusammenarbeit der beiden Nachbarländer. Thüringen darf jetzt nicht den Anschluss verlieren und ist gut beraten, sich im Kreise der mitteldeutschen Länder nicht abhängen zu lassen“, erklärt Hirte.

Bei einem Gespräch mit dem Bürgermeister der Stadt Schmalkalden, Herrn Thomas Kaminski, der gleichzeitig die Thüringer Lutherstädte im Lenkungsausschuss vertritt, warb Hirte nochmals für die Interessen Eisenachs.

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