Dr. Franziska Nentwig beendet ihre Tätigkeit als Burghauptmann auf der Wartburg zum 30. Juni 2025

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Mit großem Bedauern, auf eigenen Wunsch und aus privaten Gründen beendet Dr. Franziska Nentwig ihre Tätigkeit als Burghauptmann der Wartburg zum 30. Juni 2025. Die Wartburg-Stiftung verliert damit eine engagierte Leiterin, die sich in den Jahren seit ihrem Amtsantritt im Sommer 2021 für eine durchgehende Modernisierung und Öffnung der Wartburg eingesetzt hat.
Die Entscheidung über ihr Ausscheiden wurde gestern in einer Sondersitzung des Stiftungsrats getroffen.
Der Stiftung ist es unter Dr. Nentwigs Leitung in den vergangenen Jahren gelungen, die Besucherzahlen deutlich zu steigern. Dazu trugen auch die erfolgreichen Sonderausstellungen Luther übersetzt (2022), Mythos Wartburg (2023) und Thüringer Burgenland (2024) bei, ebenso das neue Erlebnisportal und der 2023 eröffnete Spiel- und Wissensweg ESELEI am Fuße der Wartburg. Auch die museumspädagogische Arbeit wurde intensiviert: So besuchten 2023 rund 50.000 Kinder und Jugendliche die speziell für sie entwickelten Führungen und außerschulischen Bildungsprogramme der Burg. Im letzten Jahr zählte die Wartburg ca. 480.000 Gäste.
Seit ihrem Amtsantritt verfolgte Dr. Franziska Nentwig einen umfangreichen Change-Management-Prozess zur Zukunftssicherung der Wartburg. Im Rahmen dessen wurden neue Inhalte und Aufgabenfelder für die Stiftung erschlossen und auch eine neue Digitalisierungsstrategie erarbeitet und umgesetzt. Im Jahr 2023 wurde ein neues Bau- und Nutzungskonzept (Masterplan) für die Wartburg der Zukunft erarbeitet und Anfang 2024 vom Stiftungsrat beschlossen.
Dr. Franziska Nentwig hat mit ihrer Arbeit wesentliche Entwicklungen angeschoben und Weichen für die Zukunft der Wartburg gestellt: so auch durch die erfolgreiche Einwerbung von knapp fünf Millionen Euro aus dem parlamentarischen Förderprogramm „KulturInvest 2023“. Mit diesen durch das Land Thüringen komplementär auf knapp zehn Millionen Euro ergänzten Mitteln wird zurzeit die energetische Sanierung des Palas, als historisch wertvollstem Bauteil der Wartburg, des benachbarten Neuen Treppenhauses und des denkmalgeschützten Gadems aus dem 19. Jahrhundert vorbereitet. Ebenso gelang es, für die Wartburg-Stiftung ab 2024 eine institutionelle Förderung durch das Land Thüringen und die Mitgliedschaft des Bundes (BKM) im Stiftungsrat als weiteren Stabilitätsanker für die Zukunft der Wartburg zu erreichen.
Die Wartburg-Stiftung hat damit gute Voraussetzungen, die bevorstehenden Aufgaben, die neben der Sanierung von Palas und Gadem auch die bauliche Ertüchtigung des zum Denkmalensembles gehörenden Hotelgebäudes durch die Wirtschaftsbetriebe Wartburg GmbH einschließen, zukunftsorientiert zu bewältigen.
Dr. Nentwig erkrankte Anfang 2024 schwer. Da sie noch Zeit zur weiteren Rekonvaleszenz benötigt, hat sie im Interesse der Wartburg-Stiftung um die Aufhebung ihres Vertrages gebeten. Der Stiftungsratsvorsitzende Minister Christian Tischner sagt: „Mit Frau Dr. Nentwig verliert der Freistaat eine engagierte Kulturmanagerin und eine leidenschaftliche Frau Burghauptmann, die die Wartburg in den vergangenen Jahren mit großem Einsatz geprägt hat. Auch wenn wir aufgrund meiner erst kürzlich erfolgten Amtsübernahme nur wenig Gelegenheit zur direkten Zusammenarbeit hatten, ist mir ihr Wirken für die Wartburg-Stiftung sehr bewusst. Ich danke ihr ausdrücklich für ihr herausragendes Engagement und ihre Verdienste um dieses bedeutende Kulturerbe. Besonders wünsche ich ihr nun die nötige Zeit zur vollständigen Genesung sowie für ihren weiteren Weg Gesundheit und alles Gute.“