Eisenach gedenkt der Opfer des Holocausts

Bildquelle: © Stadt Eisenach/Birgit Schellbach
Am Holocaust-Gedenktag am 27. Januar organisierte das Eisenacher Bündnis gegen Rechtsextremismus ein Erinnern an die während der Zeit des Nationalsozialismus verschleppten jüdischen Bürgerinnen und Bürger Eisenachs.
Oberbürgermeister Christoph Ihling betonte, wie wichtig es ist, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, vor allem angesichts dessen, dass es kaum noch Zeitzeugen gibt. Er erinnerte an Eisenachs Ehrenbürgerin, Avital Ben-Chorin (1923 bis 2017), die als Erika Fackenheim in Eisenach geboren worden ist. Sie überlebte den Holocaust, weil sie als Kind ohne ihre Familie nach Palästina ausgewandert ist. Avital Ben-Chorin setze sich Zeit ihres Lebens für Versöhnung ein und kehrte immer wieder in ihre Heimatstadt zurück, um vor allem jungen Menschen zu erzählen, wie sie aus Eisenach vertrieben worden ist.

Nach dem Auftakt des Gedenkens vor dem Rathaus stellten sich rund 120 Menschen entlang der Karlstraße auf. Sie hatten Schilder um mit den Namen von Eisenacher Jüdinnen und Juden, die deportiert worden und in den Vernichtungslagern der Nazis ermordet worden sind. Einige Teilnehmer hatten Kerzen dabei.
Hintergrund: Der Holocaust-Gedenktag erinnert an die Befreiung des größten NS-Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 – also in diesem Jahr vor 80 Jahren.
