Erster Kontakt mit der Truppe

Auf dem Programm standen unter anderem die Teilnahme an einem Ausbildungsabschnitt und das besondere Anliegen des Ministers, persönlich mit den Soldatinnen und Soldaten zu sprechen.

Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Werner Freers begrüßte den Minister im Gefechtsübungszentrum des Heeres (GefÜbZH). Es schloss sich ein persönliches Gespräch an.
Der Minister bedankte sich bei Freers. «Ich freue mich auf meinen ersten Truppenbesuch», sagte de Maizière. Für ihn sei es eine Selbstverständlichkeit, diesen beim Heer zu absolvieren. «Ich selber habe beim Heer, bei den Grenadieren gedient. So freue ich mich heute, Grenadiere in der Ausbildung zu sehen», so der Minister.

Mit Interesse ließ sich der Minister die Ausbildung erklären
«Ich zähle an. Drei, Zwo, Eins Feuer.» Die Bordkanonen der Marder hämmern, Maschinengewehrfeuer mischt sich darunter. Vier Kampfpanzer Leopard preschen heran, ziehen gewaltige Staubfahnen hinter sich her. Die 2. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 371 rollt auf dem Panzertreck heran. Die Spitze der Kompanie hat eine Richtminensperre an einer Engstelle des Marschweges entdeckt. Der Kompaniechef weiß aus Erfahrung, Sperren werden immer überwacht und gesichert. So auch in diesem Szenario. Sein Entschluss ist daher, die gegnerische Infanterie nieder zu kämpfen und die Sperre zu räumen. Der Verteidigungsminister verfolgte mit großem Interesse diesen Ausbildungsabschnitt.

Den Geist der Freiwilligkeit stärken
Viel Zeit nahm sich der Verteidigungsminister für das persönliche Gespräch mit den angetretenen Soldaten der Ausbildungstruppe. Jeden begrüßte er mit Handschlag. Die Dienstgradabzeichen waren ihm aus seiner Wehrdienstzeit noch wohl vertraut. In entspannter Atmosphäre stellte der Minister unter anderem Fragen zur Funktion der Soldaten und ihrer dienstlichen sowie privaten Herkunft. Den Pressevertretern beantwortete der Minister Fragen zur anstehenden Strukturreform. Er machte deutlich, er wisse um die Dringlichkeit der nächsten Schritte der Reform, werde sich jedoch für seine Lagefeststellung die Zeit nehmen, die er braucht. Weiterhin stellte er heraus, dass es nun gilt, das Wehrrechtsänderungsgesetz zügig zu verabschieden. Damit seien dann auch die Voraussetzungen für den freiwilligen Dienst in den Streitkräften verbunden. Es reiche jedoch nicht aus, nur finanzielle Anreize zu schaffen, es müsse vielmehr insgesamt die Bereitschaft zum freiwilligen Dienst für die Gesellschaft gestärkt werden.
Ohne Medienvertreter sprach er anschließend mit Soldaten des Panzergrenadierbataillons 391 aus Bad Salzungen über ihre Erfahrungen im Einsatz.

Das Heer Hauptträger der Einsätze
In einem Lagevortrag informierte der Inspekteur den Minister über die aktuelle Situation im Heer. «Herr Minister, herzlich willkommen im Gefechtsübungszentrum des Heeres, eine unserer wichtigsten Ausbildungseinrichtungen für die Truppe. Wir freuen uns, dass Sie für Ihren ersten Besuch das Deutsche Heer gewählt haben», so Freers. In seinem Vortrag ging der Inspekteur auf vier Aspekte besonders ein: Zum Ersten waren es die laufenden Einsätze des Heeres. Der Inspekteur betonte: Das Heer habe sein gesamtes Denken und Handeln auf den Erfolg im Einsatz ausgerichtet. Zum Zweiten ging Freers auf die Organisatorischen Aspekte im Heer ein. Er nannte die Säulen der Führungsorganisationen des Heeres, das Heeresführungskommando und das Heeresamt. Zudem führte er die Großverbände des Heeres auf. Zum dritten stellte Freers die Bedeutung der Attraktivität des Dienstes für das Heer heraus. Dies gelte besonders für die Gewinnung von freiwillig länger dienenden Mannschaftsdienstgraden für das Heer. Als letzten Aspekt nannte der Inspekteur die Zukunftssicherung des Heeres. «Als Hauptträger der Einsätze haben wir im Heer – als Ausdruck unserer Verantwortung für die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz – ein hohes Interesse an unserem Reformprojekt. Sie finden bei der Strukturreform der Bundeswehr im Heer eine große Bereitschaft, die Reform erfolgreich voranzutreiben», so Freers.

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Europas Modernstes Übungszentrum für Bodentruppen
Der Leiter des GefÜbZH, Oberst Michael Matz wies den Minister in die Aufgaben, Technik und Organisation des Zentrums ein. Das GefÜbZH ist Europas modernstes Übungszentrum für Bodentruppen. Hier werden die Soldaten mit Hilfe modernster Technologien unter anderem auf ihren Auslandseinsatz vorbereitet. Satellitentechnik ermöglicht die Simulation jeglicher Waffenwirkung. Video- und computergestützt wird jede Bewegung und Aktion auf dem Gefechtsfeld festgehalten und später gemeinsam mit der Übungstruppe ausgewertet. Damit kann das gesamte Fähigkeitsspektrum des Heeres simuliert und dargestellt werden.

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