Erster Rammschlag für Wehretalbrücke der A44 bei Walburg

Für den Bau des Teilabschnittes Hessisch Lichtenau Ost – Walburg Ost der A 44 mit Gesamtkosten von 170 Millionen Mark sind bereits Aufträge in Höhe von 57 Millionen Mark vergeben worden. Dies teilte Wirtschafts- und Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) am Donnerstag in Walburg beim ersten Rammschlag für die Wehretalbrücke mit. Die Aufträge seien zu 94 Prozent an Bauunternehmen in Nordhessen vergeben worden. Dank ihres Standortvorteils hatten sie jeweils die günstigsten Angebote abgegeben.
Zu den bisher vergebenen sechs Aufträgen wird in Kürze der Auftrag für zwei Tunnelprojekte bei Walburg mit einem Gesamtvolumen von 55 Millionen Mark hinzukommen. Auch hier werde aller Voraussicht nach der Auftrag an eine Arbeitsgemeinschaft unter Führung eines nordhessischen Unternehmens gehen, sagte Posch. «Die A 44 ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Schaffung neuer, zukunftsfähiger Arbeitsplätze in Hessen. Und sie sichert schon jetzt in hohem Maße die Arbeitsplätze in der nordhessischen Bauwirtschaft in einer Zeit, in der die bundesweiten Auftragseingänge der Baufirmen rückläufig sind.»
Laut Auskunft des Ministers sind inzwischen für drei Abschnitte der A 44 zwischen Kassel und Eisenach die Planfeststellungsbeschlüsse erlassen worden: Hessisch Lichtenau West – Hessisch Lichtenau Ost, Hessisch Lichtenau Ost – Walburg Ost und für die Verbreiterung der A 4 auf sechs Fahrstreifen zwischen Wommen und der Werratalbrücke. Die Kosten für diese drei Abschnitte belaufen sich auf 415 Millionen Mark, das entspricht rund einem Fünftel des mit knapp zwei Milliarden Mark veranschlagten Gesamtprojektes A 44 / A 4 (Kassel-Eisenach).
«Heute freue ich mich, dass wir 14 Monate nach dem ersten Spatenstich für die A 44 südlich von Walburg nun den ersten Rammschlag für die Wehretalbrücke setzen können», sagte Posch. Für das 530 Meter lange Bauwerk werden in den nächsten zwei Jahren knapp 23 Millionen Mark investiert. Bereits im Herbst 2000 waren Vorschüttungen für die Widerlager der neuen Brücke vorgenommen worden, um die späteren Setzungen aus der Brückenauflast vorweg zu nehmen. Wegen des setzungsempfindlichen Bodens muß die Brücke aufwändig gegründet werden. Unter den elf Pfeilern und den Widerlagern werden insgesamt 370 Betonpfähle in den Boden eingebracht, um die Standfestigkeit des Bauwerks zu sichern.
Die zwei getrennten Überbauten werden im so genannten Taktschiebeverfahren hergestellt, wodurch eine Beeinträchtigung des ökologisch empfindlichen Talraumes weitestgehend vermieden werden kann. Der Bedeutung des Projektes und der Lage in einer von ihrem ursprünglichen Charakter geprägten Landschaft angemessen, wurde ein Architekt einbezogen, der bei Formen und Farben gestalterische Akzente setzen wird. Wenn die Bauarbeiten nach Plan verlaufen, wird die Wehretalbrücke im Spätsommer 2003 fertig gestellt sein. Wenn auch die anderen Arbeiten an Tunneln und Brücken zügig vorankommen, wird der 4,3 Kilometer lange Autobahnabschnitt bei Walburg 2004 dem Verkehr übergeben werden können.
Im Anschluss an den ersten Rammschlag eröffnete der Minister ein Informationszentrum zur A 44 Kassel-Eisenach in einem eigenen Ausstellungsgebäude auf dem Gelände des ehemaligen Hofes Bartz. Südöstlich von Walburg können sich interessierte Bürger und das Fachpublikum anhand von Schautafeln, Modellen, Fotos und Videofilmen über Geschichte, Planung und Bauablauf der A 44 informieren. Vorbereitet wird zudem eine Präsentation im Internet. «Insgesamt 350.000 Mark wurden allein für Bauwerk und Innenausstattung des Info-Centers aufgewandt», erläuterte Posch, «die umfassende Information der Bürger über das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit A 44 Kassel-Eisenach ist uns das wert.»

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