Freistaat bei Bundeswehrreform unterdurchschnittlich betroffen

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière gab die Pläne für die künftigen Bundeswehrstandorte bekannt. Der westthüringer CDU-Abgeordnete Christian Hirte, stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss, wertet die Ergebnisse als für Thüringen insgesamt zufriedenstellend.
«Mit der Aussetzung der Wehrpflicht, die mehrheitlich so gewollt ist, muss es zu Schließungen und Reduzierungen kommen. Die Aufgaben der Bundeswehr sind andere als zu Zeiten der Standortgründungen, deshalb ist eine Neujustierung und teilweise Verlagerung für die Ausbildung und Effizienz der Truppe nötig. Wichtig war und ist, dass die Bundeswehr aber weiter in der Fläche präsent bleibt. Thüringen ist mit den jetzigen Plänen unterdurchschnittlich betroffen – das ist die gute Nachricht.»

Mit dem Truppenübungsplatz in Ohrdruf soll lediglich ein Standort ganz aufgegeben werden. Spürbar werden die Reduzierungen an den Standorten Mühlhausen, Sondershausen und Bad Salzungen sein.
«In meiner Heimatstadt Bad Salzungen soll die Truppenstärke von 1700 auf 1190 Soldaten sinken. Das wird im Alltag einer Kleinstadt spürbar sein. Dennoch hat sich der Einsatz aller Beteiligten aus meiner Sicht gelohnt. Die Kurstadt bleibt – nach dem Landeskommando in Erfurt – der größte Standort im Freistaat und das, obwohl das Panzerbataillon 393 nach Bad Frankenhausen verlegt werden soll.»
Hirte betonte, dass die jetzigen Reduzierungen zum Teil nur nachvollziehen, was durch die Aussetzung der Wehrpflicht ohnehin schon passiert sei. «Die bisherigen Soll-Truppenstärken wurden mancherorts in den vergangenen Monaten ohnehin nicht mehr erreicht, weil die große Zahl der Wehrpflichtigen bereits fehlte.»

Anders als vorab gemeldet werde der Standort Erfurt sogar gestärkt auf künftig 2050 Dienststellen. Auch andere wichtige Standorte wie Gotha oder Gera behalten ihre wichtigen Funktionen und müssten nur mit einem überschaubaren Rückgang rechnen. «Von 31 geplanten Standortschließungen wird nur eine in Thüringen sein, bundesweit gibt es künftig pro 1000 Einwohner 2,4 Dienstposten – im Freistaat 2,8. Thüringen kann insgesamt mit den Plänen gut leben. 11 Standorte bedeuten weiterhin eine gute Präsenz und enge Verzahnung von Kommunen und Bundeswehr.»

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