Gesundheitstourismus im Blick der Politik

Am Mittwoch fand im Tourismusausschuss des Bundestages eine Expertenanhörung zum Thema Gesundheitstourismus statt. Darüber informierte der Westthüringer CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Hirte, der in seiner Fraktion für dieses Thema zuständig ist. „Mit den Kurorten Bad Salzungen, Bad Langensalza, Bad Liebenstein und Bad Tennstedt ist das Thema für die Region von großer Bedeutung. Der Markt stellt sich immer mehr auf Selbstzahler um – das erfordert neue Wege und neue Konzepte“, so Hirte. „Die Gesellschaft wird älter, wir wollen alle gesund alt werden. Die Vorsorge, die man auch im Urlaub betreiben kann, wird immer wichtiger werden, zumal sie langfristig billiger ist, als nur Krankheiten zu behandeln.“ Die Kurorte machten derzeit ein Drittel aller Übernachtungen in Deutschland aus. „Ohne diese Form des Tourismus würde einiges anders aussehen im Boommarkt Tourismus.“

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) bewirbt derzeit auch im Ausland den Gesundheitstourismus besonders stark. „2011 hat die DZT zum Themenjahr für Gesundheitstourismus erklärt. Unsere Kurorte, aber auch Wellness-Angebote und unsere medizinische Versorgung stehen dabei im Blickpunkt. 15% der ausländischen Besucher wollen in Deutschland etwas für ihre Gesundheit tun. Wenn man bedenkt, dass Deutschland mittlerweile das Ankunftsland Nummer 1 in Europa ist, macht das deutlich, was möglich sein kann“ ergänzte Hirte.

In der Anhörung bewerteten die Experten besonders den Vertrieb von Angeboten als noch verbesserungsfähig. „Es gibt im In- und Ausland eine Nachfrage und auch ein Angebot. Aber dieses Angebot ist noch zu diffus, es gibt zu viele unterschiedliche Qualitätssiegel. Und nicht jedes Hotel, das eine Sauna hat, ist gleich ein Wellnesstempel. Bei der Profilierung von Gesundheitstourismus gibt es noch viel Luft nach oben“, ergänzte Hirte. Hirte hofft, dass das Themenjahr 2011 hilft, mehr Menschen für das Thema zu erreichen und auch bei Produkten und Vermarktung diese Aufmerksamkeit für kreative Ideen umgesetzt werden kann. „Die Anhörung war für all das ein gelungener Auftakt“, zeigte sich Hirte optimistisch.

Sowohl die Experten, als auch die Abgeordneten wiesen in diesem Zusammenhang auch auf bereits bestehende Unterstützungen für Gesundheitsvorsorge hin. „Arbeitgeber können ihren Angestellten bis zu 500 Euro im Jahr als steuerfreien Zuschlag für Gesundheitsvorsorge zahlen. Gerade für die älter werdende Gesellschaft und bei längerer Belastung im Arbeitsleben sind solche Angebote ein wichtiges Mittel. Das Geld kann dann ganz gezielt für Präventionsangebote eingesetzt werden. So etwas spart langfristig Geld für alle“, erklärte Hirte, der für diese Möglichkeiten werben möchte.

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