Lieberknecht dankte Soldaten für Friedenseinsatz
Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht hat am Freitag die aus Afghanistan heimkehrenden Soldaten des Panzerbataillons 393 und des Panzergrenadierbataillons 391 begrüßt. Bei dem Rückkehrerappell in Bad Salzungen dankte Lieberknecht am Freitag (16. April 2010) den Bundeswehrangehörigen für ihren Friedenseinsatz und erinnerte an die großen Gefahren für die Soldaten. «Ich bin erleichtert, dass Sie gesund und wohlbehalten wieder in Ihrer Heimat sind. Aber die Freude über Ihre Rückkehr ist nicht ungetrübt: Gestern starben vier Ihrer Kameraden in Afghanistan im Einsatz. Sie sind in einen Hinterhalt geraten. Innerhalb weniger Tage sind deutsche Soldaten zweimal Opfer von Anschlägen geworden. Erst am Karfreitag wurden nahe Kunduz drei Soldaten aus Niedersachsen getötet, acht weitere wurden zum Teil schwer verletzt», sagte die Ministerpräsidentin und fügte hinzu: «Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den vier gefallenen Soldaten, bei ihren Angehörigen und Freunden. Sie sind gefallen, um Demokratie und Freiheit zu verteidigen.»
Lieberknecht würdigte die Leistung der in Afghanistan eingesetzten Truppen, denen Hochachtung gebühre. «Ich habe tiefen Respekt vor den Soldaten der Bundeswehr. Sie nehmen ihren gefährlichen und anspruchsvollen Dienst in der internationalen Friedenssicherung mit großem Verantwortungsbewusstsein, professioneller Einsatzbereitschaft und mit Tapferkeit wahr. Mein Dank gilt auch den Familien, die so lange auf ihre Angehörigen warten und mit der Sorge um sie leben müssen.»
Weiter sagte die Ministerpräsidentin zu den heimkehrenden Thüringer Soldaten: «Sie waren in Mazar-e-Sharif und in Kunduz im Einsatz. Dort haben Sie mitgeholfen, die afghanischen Streitkräfte auszubilden. Dazu zählten auch gemeinsame Patrouillen mit den afghanischen Partnern. Sie waren in Kämpfe verwickelt, sie waren höchster Gefahr ausgesetzt. Insgesamt zwölf Verwundete hat es in Folge der Gefechte in Ihren Verbänden gegeben. Mehrere Ihrer Kameraden haben im Dienst den höchsten Preis bezahlt, mit ihrem Leben.
Die Ministerpräsidentin verteidigte zugleich den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Die internationale Rolle Deutschlands habe sich durch die Wiedervereinigung entscheidend verändert. «Nach dem Fall von Mauer und Stacheldraht vor 20 Jahren ist Deutschland souverän geworden. Fragen der Sicherheitspolitik, das Zusammenstehen der Völker gegen Terror und Gewalt, die eskalierenden Konflikte im Nahen und Fernen Osten – das sind nicht länger Probleme, die uns nichts angehen. Es sind Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam mit unseren Partnern stellen müssen. Darum beteiligen wir uns an internationalen Einsätzen wie in Afghanistan, auf dem Balkan, am Horn von Afrika und vor der Küste des Libanon.»
Weiter sagte Lieberknecht: «Die Bundeswehr ist in Afghanistan, um gemeinsam mit den internationalen Streitkräften und der afghanischen Armee Sicherheit zu schaffen. Ohne Sicherheit gibt es keinen Aufbau, keine Entwicklung und keinen Frieden!» In Afghanistan sei seit Beginn der Mission vieles erreicht worden. Die sinkende Zustimmung der Deutschen für den Einsatz zeige jedoch, dass die neuen Aufgaben der Bundeswehr eine breite gesellschaftliche Diskussion über den Auftrag der Streitkräfte erforderten. «Gerade weil die Bundeswehr in der Gesellschaft fest verankert ist, muss die Debatte in und von der ganzen Gesellschaft geführt werden. Die Soldaten und ihre Familien müssen sich darauf verlassen können, dass ihr Engagement in der Heimat mitgetragen wird. Sie sind bereit, für unser aller Sicherheit mit ihrer Gesundheit und mit ihrem Leben einzustehen. Dazu brauchen sie unsere volle Unterstützung, sowohl mit der bestmöglichen Ausstattung, mit der bestmöglichen Ausbildung, als auch moralisch.»