Maik Klotzbach (Jusos) zur Einbruchserie in Gerstungen

Es ist gut, dass sich die Wohnungseinbrüche in Gerstungen aufklären. Das zeigt, dass unsere Polizei eine gute Arbeit macht. Es bleibt abzuwarten, ob sich weitere Täter finden oder noch andere Drahtzieher dahinter stecken. Dass es sich hierbei ausgerechnet um Asylsuchende handeln soll, ist schlimm.

Ganz klar ist: Wer unsere Hilfsbereitschaft ausnutzt und kriminell handelt, muss abgeschoben werden.

Wir erleben derzeit einen Flüchtlingsstrom gigantischen Ausmaßes, den es seit dem 2. Weltkrieg so nicht mehr gegeben hat. Viele Menschen sind vor Krieg und Gewalt auf der Flucht. Dabei verwundert es auch nicht, dass gerade junge Männer Asyl suchen. Schließlich werden sie von Regierungen, Rebellen oder Terroristen zum Kriegsdienst gezwungen. Man kann es sich kaum vorstellen, wie es sein muss, auf seine Landsleute schießen zu müssen. Sie klammern sich dabei an jeden noch so kleinen Strohhalm und riskieren dabei sogar ihr Leben.

Die Bilder von Schiffbrüchigen auf dem Mittelmehr haben wir alle vor Augen.

Als eine der reichsten Nationen und leider auch einem der größten Waffenexporteure der Welt ist es unsere Pflicht, den Menschen zu helfen, die es wirklich nötig haben. Es muss das Ziel sein, den Flüchtlingen eine neue Zukunft zu bieten. Wir müssen sie ausbilden und ihnen Rechtsstaatlichkeit lehren, damit sie später wieder in ihre Heimat zurückkehren und beim Aufbau ihres Landes helfen können. Wir müssen sie zu Botschaftern für den Frieden machen.

Es gibt eine große Hilfsbereitschaft in unserem Land.

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Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich um den Flüchtlingen zu helfen. Ein wichtiger Baustein, damit die Integration gelingen kann, ist der Erwerb der deutschen Sprache für die, die zu uns kommen. Nur so können sie schnell für sich selbst sorgen.

Viele der Helfer, die sich aufopferungsvoll darum bemühen, sehen sich mit immer größerer Kritik konfrontiert, werden sogar angegriffen. Das darf es nicht geben.

Die große Zahl der der Flüchtlinge erfordert natürlich große Anstrengungen. Es ist schwer vorstellbar, dass der Staat dies alleine leisten kann. Wir können alle etwas dazu beitragen, damit diese Aufgabe gelingt. All denjenigen, die sich ehrenamtlich engagieren gilt unser Dank.

Wir dürfen jetzt nicht zulassen, dass dieser Einzelfall von rechten Gruppierungen genutzt wird, um weiter Stimmung gegen Ausländer und Asylsuchende zu machen.

Wer glaubt, damit das Flüchtlingsproblem lösen zu können, der irrt. Das beschädigt nur unser Ansehen. Wer täglich mit dem Tod konfrontiert und viele Jahre auf der Flucht ist, lässt sich auch davon nicht abschrecken.

Die Hoffnung der Flüchtlinge auf eine bessere Zukunft ist groß, wir dürfen sie nicht zerstören.