Neue Laugenpläne für Bergwerk Springen
Katja Wolf kritisiert Endlagerung großer Mengen unter Tage

Kali+Salz (K+S) wurde unlängst in den DAX aufgenommen. Diese »Bundesliga der deutschen Wirtschaft” erreichte das Unternehmen nur aufgrund unglaublicher Rekordgewinne von 6 Mrd. Euro. Dies ist das Sechsfache vom letzten Jahr.
Gerade aus dem Werrarevier wird ein Großteil dieser Gewinne erzielt. Düngemittel, welche aus der Kaliproduktion gewonnen werden, sind weltweit gefragt – der Bedarf ist steigend, so Landtagsabgeordnete Katja Wolf.

Immer mehr zeige sich, dass es eine direkte Gefährdung des Grundwassers gibt. Aus diesem Grund musste die Verpressung bei Fulda 2007 eingestellt werden. Gerstungen verweigerte im letzten Jahr eine weitere Genehmigung dieser Lagerung der Lauge im Untergrund. Das Unternehmen trafen diese Entscheidungen scheinbar aus heiterem Himmel. Die Abwässer standen K+S »bis zum Hals”. Schnell war die Landesregierung in Thüringen zu Zugeständnissen bereit. Die Lagerung in Springen – einem nicht mehr betriebenem Kalibergwerk im Wartburgkreis wurde zugestimmt. Anfänglich wurde genehmigt, 500000 m³ Lauge zu lagern. Diese sollte jedoch schnellstmöglich »zu Tage befördert werden” – von einem Zwischenspeicher war die Rede. Inzwischen wurde die Genehmigung mehrfach geändert: zugunsten des Unternehmens. Derzeit dürfen nach neusten Informationen der Landesregierung 750000 m³ gelagert werden; von zukünftig einer Million m³ ist schon die Rede. Dass die Lauge wieder nach oben soll, davon redet heute keiner mehr bei der Landesregierung und K+S.
Es wurde offiziell, dass es sich um eine Endlagerung handelt. Wie diese riesige Menge Lauge unter Tage über 100 oder 1000 Jahre wirkt: das weiß keiner so genau. Es gibt nur Vermutungen. Befürchtungen von Wissenschaftlern gehen davon aus, dass die Standfestigkeit der Pfeiler beeinträchtig sein könnte. Gebirgsschläge könnten die Folge sein. Bis dahin wird kein Verantwortlicher mehr im Boot sitzen.
DIE LINKE fordert K+S und die Landeregierung auf, aktiv zu werden. «Andere Entsorgungsvarianten müssen auf den Tisch», fordert Katja Wolf. «Weder die Werra noch das Bergwerk Springen können des Rätsels Lösung sein. Es kann nicht sein, dass einige wenige zu Reichtum kommen, aber die Allgemeinheit mit einer versalzenen Werra, unbrauchbarem Grundwasser und einer ungewissen Zukunft leben muss.»

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