Nicht nur leere Worthülsen

* B f E fordert mehr, als CDU-Chef Köckert kritisiert *

Die Eisenacher Kultur hat in Qualität und Quantität einen Spitzenplatz unter vergleichbaren Städten.

Manch Besucher ist von der Geschichte und dem kulturellen Angebot unserer kleinen Stadt begeistert.

Eisenach hat nicht nur die Wartburg mit seinem kulturhistorischen Erbe und Veranstaltungshighlights, sondern hat eine Erbschaft antreten müssen, die seines gleichen sucht. Die Stadtgeschichte, die Persönlichkeiten wie Bach, Luther und viele andere einschließt, gilt es zu bewahren.

Die Bürde, im Besonderen die Aufarbeitung und Präsentation dieser bedeutenden Vergangenheit, kann von der Stadt allein nicht bewältigt und getragen werden. Der personelle und finanzielle Rahmen ist schon durch die derzeitigen Aufgaben im Kulturbereich ausgereizt. Eine Stadt, mit einem Zweispartentheater, mit mehreren Museen, mit einer Bibliothek, mit lebendigen Industriedenkmalen und einer aktiven Kulturszene für Jung und Alt, ist dann überfordert, wenn nicht, wie in Weimar, das Land und der Bund unterstützend eingreifen.

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Eine detaillierte Aufzählung aller Aktivitäten würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Der Versuch, ein zukunftsweisendes Konzept von einem personell unterbesetzten Kulturamt erarbeiten zu lassen, musste scheitern. Denn mit den anstehenden Problemen ist das Amt bereits ausgelastet. Deshalb ist es nicht hilfreich, wenn ein rastloses Amt ständig gescholten wird. Ein überlastetes Amt benötigt entlastende Unterstützung und zielgenaue Aufgabenstellungen. Die Richtungsvorgabe erfolgt von politischer Ebene und muss von den Parteien eingefordert werden.

Als „Bürger für Eisenach“ haben wir uns schon vor der Kulturkonferenz aktiv für die Kulturschaffenden eingesetzt und fordern deshalb von allen politisch Handelnden, dass die Weichen nicht nur durch Aktionismus kurzfristig vor der Wahl geölt, sondern, dass diese auch gestellt werden.

Wir setzen uns dafür ein, dass die Leistung eines Amtes mit seinen Mitarbeiten in der Öffentlichkeit nicht verfälscht dargestellt wird, dass der finanzielle und personelle Rahmen aufgewertet und dass der geschichtlichen Stellung Eisenachs bei der Landesregierung in Erfurt Rechnung getragen wird. Wir fordern alle Weichensteller auf, gleich welcher politischen Couleur, sich für die Stadt mit seiner vielfältigen Kultur einzusetzen.

Wir brauchen auf dem Weg, der Vergangenes bewahrt und in die Zukunft führen soll, helfende Geister, die ihre Hand schützend über die Stadt halten.

Der Vorstand von BfE – Pressewart Hubert Borchert

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