OB bittet Ministerpräsidentin um Hilfe für das Bachhaus

Wie vom Stadtrat einstimmig beauftragt, hat Oberbürgermeister Matthias Doht Montag an die Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen, Christine Lieberknecht, geschrieben und sie gebeten, alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um das Bachhaus Eisenach zu retten.

Hintergrund ist eine Mitteilung des Thüringer Landesverwaltungsamtes an die Stadt, dass der Zuschuss an die Bachhaus Eisenach Gesellschaft nicht gezahlt werden kann. Die Zahlung des 50000 Euro-Zuschusses an das Museum würde laut Landesverwaltungsamt keinen Vorteil für den Haushalt der Stadt Eisenach bringen, auch wenn dadurch eine Insolvenz der Gesellschaft drohe.

Diese Nachricht wurde in Eisenach mit großer Unverständnis aufgenommen. Der Stadtrat der Stadt Eisenach hatte deshalb in seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Freitag den Oberbürgermeister beauftragt, sofort mit der Ministerpräsidentin dazu Kontakt aufzunehmen und um Unterstützung zur Rettung des Museums zu bitten. Das Bachhaus ist nach der Wartburg das Museum in Eisenach von größter kulturgeschichtlichen Bedeutung mit internationaler Ausstrahlungskraft.

Bachhaus Eisenach nicht kaputt sparen!
Zur Entscheidung des Landesverwaltungsamtes, dass die Stadt Eisenach die für das Bachhaus eingeplanten 50000 Euro nicht an das Museum auszahlen darf, erklärt die kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Birgit Klaubert: „An der Kultur zu sparen, ist die falscheste Entscheidung, die in diesem Fall getroffen werden konnte. Das Bachhaus in Eisenach ist zugleich Bildungsstätte und Publikumsmagnet. In einem Land, in dem die Abwanderung eine der größten politischen Herausforderungen darstellt, brauchen wir einerseits Investitionen in Bildung und andererseits kulturelle Angebote auch als sogenannte weiche Standortfaktoren.“

Gerade in Vorbereitung des Themenjahres „Luther und die Musik“ wäre es katastrophal, wenn das Bachhaus nicht wie geplant seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen könnte. „Ich unterstütze deshalb ausdrücklich die Forderung der Eisenacher Stadträte, dass sich die Ministerpräsidentin und der Kultusminister der Sache annehmen. Die Landesregierung muss ein klares Zeichen setzen, dass sie Kultur nicht kaputt sparen lässt“, sagt Frau Dr. Klaubert.

Die Gelder für das Bachhaus müssen wie geplant ausgezahlt werden. Eine Möglichkeit dafür wäre, Mittel aus dem Landesausgleichsstock zu nehmen. Dieser kommunale Fonds wird vom Land verwaltet und ist mit rund 17 Mio. Euro gefüllt.

„Wichtig ist, dass die Landesregierung jetzt schnell reagiert. Wenn der zuständige Minister gern über die Bedeutung der hiesigen Kultur spricht, dann muss er die Kommunen auch in die Lage versetzen, ihren Teil zur Kulturförderung beizutragen“, so Dr. Klaubert abschließend.

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