Rund 37 000 Personen in Thüringen erhielten im Jahr 2015 im Rahmen der Sozialhilfe eine besondere Leistung

Drei Viertel davon empfingen Eingliederungshilfe für behinderte Menschen

Im Laufe des Jahres 2015 erhielten in Thüringen 36 837 Personen eine oder mehrere besondere Leistungen nach dem 5. bis 9. Kapitel des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XII). Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 276 Personen bzw. 0,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Jeder vierte Empfänger dieser Leistungen (9 896 Personen bzw. 26,9 Prozent) war mindestens 60 Jahre alt. Das Durchschnittsalter der Leistungsempfänger betrug 42,1 Jahre. Im Jahr 2014 lag es bei 42,0 Jahren.
Die öffentlichen Haushalte haben im Jahr 2015 für diese Hilfearten 485,5 Millionen Euro als Bruttoausgaben aufgewendet. Das waren 20,5 Millionen Euro bzw. 4,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Nach Abzug der Einnahmen für die besonderen Leistungen verausgabten die Träger der Sozialhilfe 431,7 Millionen Euro netto, 22,5 Millionen bzw. 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Fast drei Viertel (73,2 Prozent bzw. 26 966 Personen) der Leistungen für diese Hilfearten entfielen im Laufe des Jahres 2015 auf die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen. Für 4 538 Personen wurde die Eingliederungshilfe im Jahr 2015 nach durchschnittlich 3,5 Jahren beendet, während für 22 428 behinderte Menschen die Hilfe weiter andauert. Sie erhielten die Eingliederungshilfe bereits seit durchschnittlich 8,0 Jahren. Das Durchschnittsalter dieser Leistungsempfänger betrug 31,9 Jahre. Männer waren häufiger betroffen als Frauen. Ihr Anteil betrug 60,9 Prozent. Ferner erhielten 8 259 Personen im Laufe des Jahres 2015 Hilfe zur Pflege. Damit war fast ein Viertel (22,4 Prozent) der Empfänger von besonderen Sozialhilfeleistungen auf diese Hilfeart angewiesen. Das Durchschnittsalter der Personen betrug 73,4 Jahre (2014: 73,0 Jahre). Hier waren Frauen mit einem Anteil von 58,2 Prozent häufiger betroffen als Männer. Weitere 2 181 Personen erhielten Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten sowie Hilfe in anderen Lebenslagen (5,9 Prozent) und 223 Personen Hilfen zur Gesundheit (0,6 Prozent).