«Schneller Ausstieg nur im Konsens möglich»

Auf Einladung des Vorsitzenden der MIT Eisenach-Wartburgkreis, Andree Heinemann, und des CDU-Bundestagsabgeordneten Christian Hirte referierte die parlamentarische Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums, Ursula Heinen-Esser, am 18. April im Eisenacher Glockenhof zur aktuellen Energiewende. Von ihr wurden die Hintergründe der Katastrophe von Fukushima beleuchtet, das bestehende Energiekonzept verteidigt und aktuelle Entscheidungsprozesse aufgezeigt.

Dem Vorsitzenden des MIT Eisenach-Wartburgkreis, Andree Heinemann, ist der Austausch mit den politischen Entscheidungsträgern und den Menschen vor Ort wichtig, um bürgernah mitzugestalten. «Gerade das nunmehr sensible Thema der Energieerzeugung und -versorgung in Deutschland sorgt für viel Gesprächsstoff in allen Schichten unserer Bevölkerung. Die große Resonanz der Veranstaltung hat das sehr deutlich gezeigt», freut sich der MIT-Vorsitzende Heinemann.

Eine stabile Energiewende könne nur von einem gesellschaftlichen Konsens getragen werden. Dabei müsse aber auch jedem klar sein, dass Einschnitte erforderlich sein werden. Das beginne bereits bei dem flächendeckenden Bau von Windkraftanlagen, denen künftig über die Hälfte der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien zugeschrieben wird. Die andere Hälfte solle aus Biomasse, Photovoltaikanlagen und Wasserkraft gespeist werden. «Die Erzeugung ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist der Transport von Nord nach Süd. Neue Leitungsnetze müssen gebaut werden. Auch hier müssen alle bereit sein, Kompromisse zu schließen», wirbt Heinemann um Verständnis. Projekte müssen dazu offen und kritisch auf allen Ebenen und im Dialog mit den Bürgern diskutiert werden.

Staatssekretärin Heinen-Esser bekräftigte, dass die Bundesregierung all diese Fragestellungen im Blick habe und mit dem Auslaufen des Moratoriums Antworten darauf liefern werde. Weiterhin werden auch Anstrengungen unternommen um die zukünftige Erzeugung von Energie für den Wirtschaftsstandort Deutschland und für die Bürger in einem bezahlbaren Rahmen zu belassen, bekräftigte Staatsekretärin Heinen-Esser. Die Gründung von sogenannten Energiegenossenschaften in Bayern betrachtet Heinen-Esser beispielsweise als zukunftsweisendes Modell, um die dezentrale Energieversorgung voranzutreiben. Anreize wird es seitens der Bundesregierung für den Ausbau erneuerbarer Energien auch weiterhin geben. Zudem soll auch die energetische Gebäudesanierung fortgeführt werden.

«Die Veranstaltung hat gezeigt, dass über die MIT eine Versachlichung der hitzigen Debatte um Atomausstieg und Energiewende erreicht werden kann. Daher wollen wir unsere Vortragsreihe zum Thema Energie und Energieeffizienz weiter fortführen», sagte Andree Heinemann. Der Termin und das Thema der nächsten Veranstaltung wird rechtzeitig bekanntgegeben.

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