Staatssekretär Weil bei feierlicher Einweihung des ausgebauten kommunalen Nahwärmenetzes der Stadt Geisa

Mit Staatssekretär Torsten Weil wurde heute das ausgebaute und erweiterte kommunale Nahwärmenetz der Stadt Geisa eingeweiht. Dieses wird mit Holzhackschnitzel aus dem ortsansässigen Sägewerk betrieben und liefert Wärme u.a. für die örtliche Kita, das Kulturhaus, das Rathaus und das Schloss. Das Vorhaben wurde vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft mit insgesamt 1,63 Mio. Euro Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.

Mit dem Ausbau des kommunalen Wärmenetzes übernimmt eine kleine Kommune wie Geisa eine Vorreiterrolle, so Staatssekretär Torsten Weil. Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft macht bereits seit vielen Jahren von der Möglichkeit Gebrauch, europäische Fördergelder auch für energetische Maßnahmen einzusetzen. Ziel ist dabei immer, Energieeffizienz zu erhöhen und klimaschädliche Emissionen zu senken. Durch die Strategieentwicklung vor Ort konnte beispielhaft für Thüringen eine kleine ländliche Gemeinde von den EFRE-Fördermitteln profitieren. Auch in den kommenden Jahren wird es ein wichtiges Ziel sein, den Weg der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung weiter zu beschreiten und fossile Energiequellen durch erneuerbare zu ersetzen, fügte der Staatssekretär hinzu.

Im Bereich des Kulturhauses betreibt die Stadt Geisa seit mehreren Jahren erfolgreich eine Hackschnitzelanlage in der zumeist Holzhackschnitzel aus eigenen Waldbeständen energetisch genutzt werden. Da die Anlagengröße noch freie Kapazitäten aufwies, bestand der Wunsch von Seiten der Stadt, hier aktiv eine Weiterentwicklung hinsichtlich weiterer Neuanbindungen vorzunehmen. Das nun ausgebaute Nahwärmenetz reduziert die Treibhausgasemmissionen um jährlich 180 t/ CO² äq. Zudem werden Energiekosten gespart und das Holz, das im Stadtwald anfällt, sinnvoll genutzt.

In nur anderthalb Jahren wurde das Vorhaben umgesetzt. Die Gesamtkosten betrugen rund 2 Mio. Euro. Die EFRE-Fördermittel im Umfang von 1,63 Mio. Euro entstammen der Maßnahme „Energieeffizienzsteigerung in Kommunen und städtischen Quartieren“.

Hintergrund zur EFRE-Förderung

In der auslaufenden EU-Förderperiode 2014-2020 standen dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft EFRE-Fördermittel in Höhe von ca. 205 Mio. Euro zur Unterstützung der nachhaltigen Stadtentwicklung und der energetischen Stadtsanierung in Thüringer Kommunen zur Verfügung. Rund 64 Prozent der Mittel entfielen auf den Bereich nachhaltige Stadtentwicklung. Knapp 36 Prozent waren für Projekte der energetischen Stadtsanierung vorgesehen.

Die aktuelle Förderperiode 2021-2027 hat bereits begonnen und das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft hat für die gleichen Belange etwa 174 Mio. Euro Fördermittel an Thüringer Kommunen zu vergeben. Davon entfallen knapp die Hälfte (51 Prozent) auf energetische Vorhaben. Hier hat eine deutliche Akzentverschiebung hin zu mehr Klimaschutz stattgefunden. Die Förderung von Vorhaben zur Energieeinsparung und Energieeffizienzsteigerung für die in der abgelaufenen Förderperiode erstmals EFRE-Mittel eingesetzt werden konnten, wird also verstärkt weitergeführt.

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