„Starke Frauen für eine starke Welt“

Vor über 100 Jahren wurde der erste Internationale Frauentag begangen – und damals wie heute kämpfen Frauen weltweit an diesem Tag für ihre Rechte und für die Gleichberechtigung und nicht für Rosen.
Dieses Jahr feiern wir am 8. März 2015 einen historischen Frauentag: Es ist der letzte seiner Art, der ohne eine gesetzliche Quote für Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft und im Öffentlichen Dienst stattfindet. Der Gesetzentwurf zur Quote von Frauenministerin Manuela Schwesig wird voraussichtlich am Freitag den 6. März im Deutschen Bundestag verabschiedet. Damit sind die Zeiten der wirkungslosen freiwilligen Vereinbarungen endgültig vorbei, freut sich die Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Heidrun Sachse. Damit werden die jahrzehnelangen Forderungen von Frauenorganisationen wie der ASF endlich gesetzlich verankert.
„Mehr Frauen in Führungspositionen sind ein wichtiger Schritt für die Gleichstellung von Frauen und Männern. Das Gesetz zur Quote kann aber nur ein Baustein von vielen sein, denn Gleichstellung bezieht sich auf alle Lebensbereiche und nicht nur auf Karrierewünsche“, betont Heidrun Sachse. „Deshalb wollen wir mehr: ein starkes Gesetz zur Entgeltgleichheit, um die Lohnlücke zwischen Frauen und Männer von noch immer erschreckenden 22 Prozent zu bekämpfen; eine Familienarbeitszeit sowie den Ausbau von Ganztags-Kitas und –Schulen für eine bessere Vereinbarkeit. Die Kombination von Familie, Freizeit und existenzsichernder Erwerbsarbeit muss für alle möglich sein – unabhängig vom Geschlecht.“

Trotz der Quote zeigt das diesjährige Motto des Internationalen Frauentages „Starke Frauen für eine starke Welt“ aber vor allem eins: Einkommen und Macht sind weiterhin ungleich verteilt: Immer noch sind mehr als 70 Prozent der in Armut lebenden Menschen Frauen. Zweidrittel der Analphabeten weltweit sind Frauen und Mädchen. Frauen besitzen nur 10 Prozent des Einkommens und 1 Prozent des Vermögens weltweit. Nur ein Drittel aller Frauen hat Zugang zu Gesundheitsversorgung. Diese Zahlen zeigen: Es ist höchste Zeit für mehr Geschlechtergerechtigkeit – in allen gesellschaftlichen Bereichen und überall auf der Welt! Ziel muss es sein, Frauen und Mädchen überall auf der Welt zu stärken und zu fördern. Denn in einer Welt, in der Einkommen und Macht ungleich verteilt sind, ist eine nachhaltige Entwicklung nicht möglich!

Heidrun Sachse
Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen

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