Startschuss für das Organspenderegister

Die Bundesregierung bringt ab heute das erste online Organspenderegister schrittweise an den Start.

Hieran sind große Erwartungen geknüpft: Das zentrale elektronische Verzeichnis ermöglicht erstmalig, rechtlich verbindlich zu dokumentieren, ob man bereit ist, nach dem Tod Organe oder Gewebe zu spenden. Und die Zeit drängt. Die Zahl der Organspenden in Deutschland ist nach wie vor zu niedrig. Noch immer warten Menschen viel zu lange auf ein lebensrettendes Spenderorgan.

Heike Baehrens, gesundheitspolitische Sprecherin:

Ich freue mich sehr, dass das Organspenderegister jetzt verfügbar ist. Ab Juli 2024 sind alle Entnahmekrankenhäuser an das Organspenderegister angeschlossen, bis September können Versicherte ihre Spendenbereitschaft auch über ihre Krankenkassen-App melden. Das wird einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Menschen zu Lebzeiten eine eigene aktive Entscheidung treffen. Es wird zudem die Abläufe rund um die Organspende verbessern.

Tina Rudolph, zuständige Berichterstatterin:

Das Organspenderegister kann dabei helfen, die Zahl der Spenden zu erhöhen. Es darf jedoch nicht die einzige Anstrengung bleiben. Wir brauchen dringend mehr Aufklärung und verlässliche Informationen, um den Menschen die Angst vor einer Organspende zu nehmen und die Diskrepanz zwischen gespendeten und benötigten Organen zu verringern. Laut Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) sind im Jahr 2022 etwa 3.372 Organe transplantiert worden. Dem gegenüber stehen etwa 8.500 Menschen, die auf ein Spenderorgan warten.

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