Wartburgpreis 2008 an Hans-Gert Pöttering verliehen

Einmal im Jahr weht auf dem großen Turm der Wartburg die Europa-Fahne. Ein Zeichen – der Wartburgpreis für herausragende Verdienste im europäischen Einigungsprozess wird auf der Wartburg vergeben.
16. Preisträger ist der Präsident des Europäischen Parlaments Prof. Hans-Gert Pöttering (CDU/EVP-ED).
Die Laudatio hielt Außenminister a.D. Prof. Wladyslaw Bartoszewski, Staatssekretär in der Kanzlei des polnischen Premierministers.

Wladyslaw Bartoszewski hob im Palas die Rolle des Preisträgers im Europäischen Prozess hervor. «Wir verdanken ihnen und ihrer konsequent durchgesetzten Vision des Vereinte Europa von heute. Ihrer Ausdauer, ihrer Standfestigkeit und Entschlossenheit in der Beseitigung der Vorurteile. Menschen wie Prof. Hans-Gert Pöttering sind die wahren Träger jener Werte, die Europa ausmachen, über Generationen verbinden und zusammenhalten», so der polnische Politiker
Und weiter: Pöttering hatte genug europäische Leidenschaft, um über die Berliner Mauer und über den Eisernen Vorhang hinüber zu blicken und realistisch über ein anderes, ein scheinbar unerreichbares aber dennoch mögliches Europa nachzudenken.

Prof. Hans-Gert Pöttering freute sich über die hohe Ehrung für sein Wirken. Für ihn ging ein Traum in Erfüllung, den er seit 1979 hatte: Die Wartburg in Herzen eines vereinigten Europas. 23 Sprachen gibt es heute in Europa, die Länder sind gleichberechtigt und dank der einheitlichen Währung, des Euros, sei man auch gegen die Währungsprobleme gewappnet.

Die Preisverleihung fand am 25. Oktober 2008 r im Festsaal des Palas der Wartburg durch den Vorsitzenden des Stiftungsrates der Wartburg und Thüringer Kultusminister Bernward Müller statt.

Mit der Auszeichnung ehrt der Stiftungsrat der Wartburg-Stiftung das ausdauernde Ringen der Vertretung der Bürger der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und ihres Vorsitzenden um die kontinuierliche Fortsetzung der Vereinigung des Kontinents nach der Überwindung der Teilung.

Der 1945 geborene Jurist, Politikwissenschaftler und Historiker ist seit 1979 Europaabgeordneter und wurde am 16. Januar 2007 zum Parlamentspräsidenten gewählt. Sein Aufruf an die Teilnehmer der Olympischen Spiele in China, gegen die Menschenrechtsverletzungen in Tibet zu protestieren, und seine entschiedene Verurteilung des Einmarschs Russlands in Georgien fanden unlängst außerordentliche Beachtung.

Bisherige Preisträger:
Hans Dietrich Genscher, Roland Dumas, Krzysztof Skubiszewski, Peter Schreier, Alfred Grosser, Richard von Weizsäcker, Hilmar Hoffmann, Paul Oestreicher, Jack Lang, Franz Kardinal König, Joachim Gauck, Roman Herzog, Hildegard Hamm-Brücher, Felipe González Márquez, Carla del Ponte, Ferenc Mádl

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