„Wir sind das Volk“ – Sonderheft der „innenpolitik“

„Hunderttausende DDR-Bürger gingen Wochen vor dem Fall der Mauer auf die Straße. Nicht nur in Berlin und Leipzig, auch in zahlreichen anderen Städten der DDR demonstrierten sie für ihre Rechte, freie Wahlen und für Reisefreiheit.
Das Jahr 1989 war das Schlüsseljahr in der Geschichte der DDR. Bereits seit Jahresanfang spitzte sich die Lage zu. Nicht zuletzt die gefälschten Kommunalwahlergebnisse führten zu einer Mobilisierung kritischer DDR-Bürger in einem nie gekannten Ausmaß. Unter dem Motto „Nie genug vom Wahlbetrug“ gingen in Ost-Berlin und anderen Städten zahlreiche DDR-Bürger ab dem 7. Mai 1989 am 7.
jeden Monats auf die Straße, um öffentlich gegen die Wahlfälschung zu protestieren. Diese und andere regelmäßig stattfindenden Demonstrationen waren ein bedeutender Bestandteil der von der Bürgerbewegung getragenen Friedlichen Revolution. So weiteten sich in Leipzig die seit dem 4. September stattfindenden Montagsdemonstrationen stetig aus – trotz der Gefahr eines brutalen Durchgreifens der Staatsmacht. Ihren Höhepunkt erreichten sie am 23. Oktober, als 320000 Menschen friedlich unter der Losung „Wir sind das Volk“ demonstrierten. Aber auch in anderen ostdeutschen Städten wie Dresden, Halle, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), Magdeburg, Plauen, Rostock und Schwerin versammelten sich im Herbst 1989 Menschen zu Protestaktionen.

Dieser Artikel erscheint im aktuellen Sonderheft der „innenpolitik“. Wenn Sie noch mehr rund um die Friedliche Revolution und den Mauerfall erfahren möchten, steht Ihnen die PDF-Version der „innenpolitik“ ab dem 2. November 2009 zum Download auf www.bmi.bund.de zur Verfügung.

Waren es am Anfang nur wenige, die gegen die politischen Verhältnisse und für einen demokratischen Wechsel demonstrierten, versammelten sich im November bereits Hunderttausende. So fand zum Beispiel in Plauen im sächsischen Vogtland am 7. Oktober die erste Großdemonstration mit 10000 bis 20000 Teilnehmern in der DDR statt. Einen Tag später gelang in Dresden erstmals der Durchbruch zum friedlichen Dialog, denn die 5000 demonstrierenden Menschen konnten den Polizeieinsatzleiter für Gewaltlosigkeit und den Versuch gewinnen, Kontakt ins Rathaus herzustellen. Als größte Protestdemonstration ging jedoch die Berliner „Alexanderplatz-Demonstration“ fünf Tage vor dem Fall der Mauer in die Geschichte ein, an der rund 500000 Menschen teilnahmen.“
Sie wollen Ihre Meinung zum Thema äußern? Das aktuelle Diskussionsforum auf der Internetseite des Bundesministerium des Innern bietet Ihnen dazu die Gelegenheit.

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