Wolf: „Wir wollen ordnend eingreifen.“

Es war eine hitzige Diskussion, welche am gestrigen Abend im Eisenacher Stadtrat die Gemüter erregte. Mit 24 Ja-Stimmen und neun Enthaltungen beschlossen die Abgeordneten das «Konzept zur Sicherung der zentralen Versorgungsbereiche» (auch Zentrenkonzept genannt). Damit schlossen sie sich der Empfehlung von Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) und Baudezernenten Andreas Ludwig (CDU) an.

Mit dem Konzept soll eine zu starke Neuansiedlung von Einzelhandelsunternehmen im Stadtgebiet gestoppt werden. Wie Oberbürgermeisterin Wolf mitteilte, soll damit «ordnend eigegriffen werden» und somit die Ansiedelung neuer Großmärkte und Einkaufszentren, mit dem Ziel der Stärkung des lokalen Einzelhandels, verhindert werden. Dies trifft jedoch nicht für all jene Flächen zu, welche nach dem Bebauungsplan bereits jetzt für eine gewerbliche Nutzung durch den Einzelhandel vorgesehen sind.

Bereits im Vorfeld hatte es heftige Diskussionen um das Konzept, welches auch das «Tor zur Stadt» mit 10 000 m² Verkaufsfläche vorsieht, gegeben. So war es beispielsweise Heike Bahn-Schulz (FDP), die in einem Änderungsantrag zur Geschäftsordnung dafür plädierte, einen Beschluss zu dem Konzept erst nach der Entscheidung über die Zukunft des «Tor zur Stadt» (geplant für den Januar 2014, EOL berichtete) zu fassen.
Katja Wolf hingegen verwies darauf, dass es sich bei dem Papier lediglich um ein Konzept handele und dieses ja jederzeit abänderbar sei.

Zu jenem Zentrenkonzept hatte bereits vor dem Beschluss eine Befragung verschiedener Institutionen stattgefunden. So waren es unter anderem die Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie der Eisenacher Gewerbeverein, welche eine Stellungnahme zu dem Dokument abgeben sollten.

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