Zusammenarbeit zum Reformationsjubiläum

Thüringen und Sachsen-Anhalt intensivieren ihre Zusammenarbeit bei der Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017. «Dazu haben wir eine ganze Reihe gemeinsamer Aktivitäten geplant, mit denen wir zeigen: Hand in Hand ist besser als jeder für sich», erklärt Thüringens Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Christoph Matschie, anlässlich eines Treffens mit dem sachsen-anhaltinischen Kultusminister Stephan Dorgerloh in Wittenberg.

«Luthers Thesenanschlag vor 500 Jahren hat die Welt verändert. Ganze Nationen gerieten in Umbruch, die Gesellschaft veränderte sich. Wie stark dieses Echo noch heute zu spüren ist, soll Thema einer länderübergreifenden Konferenz mit mehreren Veranstaltungen werden. Die Wartburg, Wittenberg und das Augustinerkloster in Erfurt sind ideale Orte, den Disput mit der Geschichte neu zu beleben», so Matschie. Die Auftaktveranstaltung der geplanten Internationale Konferenz «Dreisprung: Reformation heute» zu Impulsen und Folgewirkungen der Reformation soll im Mai 2013 auf der Wartburg stattfinden. Im Oktober 2013 sollen in Wittenberg ausgewählte Themenfelder diskutiert werden. Die Erträge, Thesen und Perspektiven der Internationalen Konferenz sollen dann im Mai 2014 im Augustinerkloster präsentiert werden.

Ein weiterer Punkt sei die Stärkung und Neuprofilierung der Geschäftsstelle «Luther 2017», so der Minister. Thüringen erhöht zusammen mit Sachsen die finanzielle Ausstattung der zentralen Koordinierungsstelle. Jedes der beiden Länder stellt pro Jahr 65000 Euro zur Verfügung. «Wir zeigen damit, dass wir zusammen mehr erreichen wollen. Thüringen steht zu seiner Verantwortung.» Die Geschäftsstelle steuert die Marketingkampagne «Am Anfang war das Wort» und koordiniert gemeinsam mit den Luther-Beauftragten der Länder die Jubiläumsvorbereitung. Damit schafft sie wichtige Voraussetzungen für den nationalen und internationalen Erfolg der Lutherdekade und des Reformationsjubiläums.

Außerdem solle im Themenjahr «Bibel und Bild» 2015 die Kunst der Reformationszeit verstärkt in den Blick genommen und die kostbaren Cranach-Bestände beider Länder der Öffentlichkeit präsentiert werden, so Matschie. Um das künstlerische Erbe Cranachs einem breiten Publikum zu erschließen, sind zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen der Stiftung Schloss Friedenstein, der Wartburgstiftung und Klassik Stiftung Weimar geplant. Mehrere Thüringer Städte wie Gotha, Weimar, Erfurt und Eisenach beteiligen sich am kulturtouristischen mitteldeutschen Netz «Wege zu Cranach».

Bei dem Treffen beider Länder schließen die Wartburg-Stiftung und die Stiftung Luther-Gedenkstätten Sachsen-Anhalt darüber hinaus eine Kooperationsvereinbarung, um sich mit gemeinsamen Ausstellungen, Bildungsangeboten und Veranstaltungen noch besser auf das Reformationsjubiläum vorzubereiten.