Betrugsmasche „Romance Scamming“

Als „Romance Scamming“ wird eine besonders perfide Betrugsmasche bezeichnet, bei der sich die Täter, die sich zu meist im Ausland befinden, unter Vortäuschung romantischer Gefühle gegenüber ihren Opfern, bereichern.

Die Betrüger, sowohl Männer als auch Frauen, nehmen im Internet, überwiegend in sozialen Netzwerken oder auf Dating-Plattformen, Kontakt zu ihren Opfern auf. Bereits nach kurzer Zeit werden die Betroffenen dann mit überschäumenden Liebesbekundungen und Aufmerksamkeiten überhäuft. Es folgen tägliche Telefonate oder stundenlange Chats, immer mit dem Ziel, eine Art emotionale Abhängigkeit zu erzeugen. Im weiteren Verlauf geben die Betrüger vor, in Not geraten zu sein und dringend finanzielle Hilfe zu benötigen. Die dazu erfundenen Geschichten reichen von der notwendigen Operation eines engen Familienangehörigen bis zum Verlust von Pass und Gepäck bei einer Auslandsreise. Bei der neuesten Variante dieser Betrugsmasche geben die Täter an, nach Deutschland kommen zu wollen, um endlich mit der neuen Partnerin oder dem neuen Partner vereint zu sein. Im Vorfeld dazu soll angeblich das gesamte Hab und Gut nach Deutschland geschickt werden. Dazu müssten jedoch vorab die fälligen Gebühren an die vermeintlichen Zustellungsunternehmen überwiesen werden. Auf Grund des zuvor geschaffenen Vertrauensverhältnisses überweisen viele Opfer tatsächlich hohe Geldsummen, zumeist ins Ausland, an den vermeintlichen Menschen des Herzens oder eine angebliche Speditionsfirma.

Bei einem aktuellen Fall von „Romance Scamming“ in Ilmenau wurde eine Frau um mehrere zehntausend Euro gebracht.

So kann man „Romance-Scammer“ erkennen:
An der Kontaktaufnahme: Die Betrüger nutzen soziale Netzwerke, Dating-Plattformen und Chat-Portale. Oftmals stellt eine kurze Mail, häufig auf Englisch verfasst, den ersten Kontakt dar.
An der Sprache: Die Scammer kommunizieren häufig in gutem Englisch, oftmals dank guter Übersetzungssoftware.
An den Bildern: Die Täter senden ihren Opfern besonders attraktive Fotos zu, die in den meisten Fällen aber nicht sie selbst zeigen, sondern aus dem Netz herunter geladen wurden. Besonders auffällig sind Bildserien, die im Rahmen von Fotoshootings o.ä. entstanden sind. Diese Fotostrecken werden häufig nur zur Verwendung im Rahmen der Betrügereien gefertigt.

Vor dem Versenden persönlicher und intimer Fotos an die Chat-Partner wird ebenfalls gewarnt. In einigen Fällen werden Betroffene mit der Verbreitung der Fotos erpresst, wenn auf die Liebesschwüre und Annäherungsversuche nicht mehr eingegangen wird.

Sollte der Verdacht bestehen, mit einem solchen Betrüger in Kontakt zu stehen oder ist bereits ein finanzieller Schaden entstanden, werden Betroffene gebeten, sich an die Polizei zu wenden. Von Vorteil ist auch die Sicherung der E-Mails, Briefe oder Chat-Verläufe. (fr)

LPI Gotha (ots)

Anzeige
Anzeige