Dienstlich: Verkehrpolizisten spielen mit elektronischen Nadeln

Die Verkehrspolizisten in der PI Eisenach dürfen im Dienst an einem Computer «spielen». Die Eisenacher gehören zu einem Pilotobjekt – EUSka, der Elektronischen Unfalltypen Steckkarte.
Noch bestimmen große Tafeln mit allen Straßen des Einzugsbereiches der Polizeiinspektion Eisenach das Bild im Dienstraum. Bunte Nadeln mit verschiedenen Fähnchen markieren die Unfälle. Die drei Verkehrspolizisten in Eisenach können mit geübtem Blick sofort die Unfallschwerpunkte sehen. Geht es dann ins Detail, zur Auswertung, müssen die dicken Ordner her. Viel Papier muss bearbeitet werden.
EUSka soll helfen. Bis zum 1. April dürfen PHK Marion Treske, POM Dieter Müller und PHM Wolfgang Pöhland nun das neue Programm kennen lernen. «Wir spielen praktisch, geben Unfälle ein, probieren alle Funktionen aus. Vieles ist dabei ungewohnt», so Pöhland. «In einigen Jahren werden wir nur noch damit arbeiten, viel Papier wird gespart und unsere Arbeit erleichtert», kommentiert Marion Treske. Jetzt gilt es fit zu werden – das Handbuch ist ständiger Begleiter beim Üben.
Das Programm wurde vom Institut für Straßenverkehr in Köln entwickelt und wird von der Polizei bundeseinheitlich verwendet.
Schon jetzt sieht man den enormen Nutzen. Drückt man auf ein elektronisches Fähnchen, dann gibt es alle notwendigen Informationen zum Unfall. Man kann aber auch gezielt suchen und analysieren, z.B. nach Wildunfällen, Alkoholfahrten, Geschwindigkeiten. Schnell kann man Schwerpunkte erkennen und dann entsprechend reagieren. Wichtig für die örtlichen Unfallkommissionen. Wesentliche Daten zu Unfällen gehen direkt zum Statistischen Landesamt.
Und so wird die Erstellung einer Statistik zum Kinderspiel. Noch sind nicht alle Daten kompatibel, daran arbeiten die Experten im Land fieberhaft. Heute sind zwei Beamte zu einem Erfahrungsaustausch in Sachen EUSka unterwegs. Und vielleicht kann der Polizist einmal vor Ort, am Unfallort schon die Statistik eingeben.

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