Helfen ohne den Helden zu spielen

Das Thema ist unverändert aktuell: Ein Mensch wird unter den Augen anderer angepöbelt, bedroht oder sogar angegriffen – und viele schauen weg. Hier ist Zivilcourage gefordert. Oberste Regel dabei ist allerdings, mit Bedacht vorzugehen. Was der Einzelne tun kann, hat die Polizei jetzt auf einem neuen Plakat zusammengefasst: Als Baustein der bereits seit 2001 laufenden «Aktion-tu-was» wurde das Poster zur Kampagne aktualisiert und in einer Auflage von 100000 Stück bundesweit an die Polizeidienststellen verteilt. Das Plakat mit «Sechs Regeln für den Ernstfall» fordert Bürgerinnen und Bürger auf, zu helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.

«Niemandem darf es gleichgültig sein, wenn jemand bedroht oder geschlagen wird, oder wenn er beispielsweise Vandalismus im öffentlichen Raum beobachtet», so Dr. Wolf Hammann, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes und Landespolizeipräsident von Baden-Württemberg. «Jeder sollte verantwortlich handeln und sich darüber im Klaren sein, dass er selbst auch mal in eine ähnliche Situation geraten könnte. Dabei reicht es manchmal schon aus, mit dem Handy Hilfe herbeizurufen, um dadurch Schlimmeres zu verhindern, oder sich die Täterbeschreibung genau einzuprägen». Mehr Bürgerengagement im öffentlichen Raum zu fördern ist das Ziel der «Aktion-tu-was» der Polizeilichen Kriminalprävention. Damit klärt sie die Bevölkerung auf, dass oftmals Kleinigkeiten genügen, um wirksame Hilfe in Gefahrensituationen zu leisten. Ein Patentrezept gibt es dafür allerdings nicht. Damit der Helfer nicht selbst zum Opfer wird, gilt es, die Situation richtig einzuschätzen und immer auch die eigene Sicherheit im Blick zu haben.

Sechs Regeln helfen im Ernstfall:

• Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
• Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
• Ich beobachte genau, präge mir Täter-Merkmale ein.
• Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.
• Ich kümmere mich um Opfer.
• Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.

Die wesentlichen Tipps der «Aktion-tu-was» sind auch als Info-Kärtchen erhältlich. In einem begleitenden Faltblatt wird ausführlich erklärt, wie der Einzelne in Gefahrensituationen oder bei Straftaten praktische Hilfe leisten kann, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
Weitere Informationen gibt es im http://www.aktion-tu-was.de(Internet).

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