Polizei ehrt Lebensretter

Die Autobahnpolizei hat gestern drei Lebensretter geehrt, welche einem Mann aus Eisfeld nach einem Unfall am 04.04.14 auf der A 73 in buchstäblich letzter Sekunde das Leben gerettet haben.

Bei diesem wirklich besonderen Unfall waren besondere Menschen gefragt, die über das Normale hinaus Zivilcourage gezeigt und ohne Zögern ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt haben.

In der heutigen Zeit, wo viele Gaffer erstmal ihr Handy rausholen, Fotos machen und nichts tun, keine Selbstverständlichkeit.

Aus diesem Grund hat die Autobahnpolizei die drei Retter zu sich (Autobahnpolizei Zella-Mehlis) eingeladen, um sich bei ihnen zu bedanken. Auch die Ehefrau des Opfers war gekommen, der Gerettete selbst konnte aus gesundheitlichen Gründen leider nicht erscheinen. Der Leiter der Autobahnpolizei, Polizeidirektor Lutz Schnelle, war vom Hermsdorfer Kreuz angereist und ließ sich zusammen mit Polizeiobermeister Jürgen Pfeifer, der den Unfall damals aufgenommen hatte, noch mal die bewegende Geschichte erzählen.

Am Abend des 04.04.2014 kommt das Auto eines 76-jähriger Rentner aus Eisfeld in der Ausfahrt Eisfeld-Süd von der Fahrbahn ab und überschlägt sich. Das Auto bleibt auf der Seite liegen. Der 76-jährige wird dabei schwer verletzt und kommt nicht alleine aus seinem Auto heraus, welches zu brennen beginnt.

Kurze Zeit später passieren drei Mitarbeiter eines Elektronik-Marktes aus Coburg im Alter zwischen 29 und 36 Jahren auf dem Heimweg von der Arbeit die Unfallstelle. Sie sehen erst nur Rauch neben der Fahrbahn, denn das Auto liegt etwas unterhalb der Fahrbahn im Graben.

Sie erkennen jedoch sofort den Ernst der Lage und stoppen. Einer informiert die Rettungskräfte und die beiden andere kämpfen sich zu dem Unfallwagen durch, welcher bereits im Frontbereich brennt. Komischerweise läuft der Motor noch und es zischst und knistert unheimlich.

Trotzdem klettern sie auf das Auto und öffnen die Tür, denn im Auto sitzt noch der schwer verletzte Fahrer. Zum Glück sind die beiden zu zweit, denn erst jetzt merkt man, wie schwer eine Autotüre sein kann, wenn ein Auto auf der Seite liegt und man sie nach oben öffnen muss. Während die Frau die Tür offen hält, klettert der Mann ins Auto. Er findet den Zündschlüssel nicht mehr im Zündschloss, um den Motor abzustellen. Aus dem Armaturenbrett schlagen bereits Flammen aus den Lüftungsschlitzen und es ist heiß. Jetzt war Muskelkraft gefordert, um den Fahrer aus dem Auto nach oben zu hieven.

Wirklich in allerletzter Sekunde gelang dies den beiden Rettern, sogar der Schuh des Verletzten hatte bereits Feuer gefangen. Sie bringen den Verletzten von dem Auto weg in Sicherheit.

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Wenig später treffen Feuerwehr und Rettungswagen ein, welche den Fahrer ins Krankenhaus bringen. Nach mehrtägigem Aufenthalt konnte der 76- jährige dieses wieder verlassen.

In dem Gespräch gestern kamen viele Emotionen wieder hoch und es wurde allen klar, wie gefährlich die Aktion auch für die Retter angesichts des bereits brennenden Autos gewesen ist, in das noch hineingeklettert werden musste!

Autobahnpolizeichef Schnelle bedankte sich bei den Rettern mit herzlichen Worten und einem Präsentkorb als kleine Aufmerksamkeit. Auch die Ehefrau des Geretteten war sichtlich gerührt und bedankte sich ihrerseits.

Den drei Rettern gilt nochmals ein großes Lob ausgesprochen, denn Polizei und Rettungskräfte sind auf solche Helden angewiesen, die zuerst am Unglücksort sind und dafür sorgen können, dass andere noch einmal Geburtstag feiern dürfen.

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