Trickdiebe unterwegs

Opfer eines Trickdiebstahls wurde kürzlich eine 79-Jährige aus Eisenach. Am Vormittag des 10.03.2011 klingelten zwei unbekannte Frauen an der Wohnungstür der Rentnerin. Als diese öffnete, bat eine der Frauen mit osteuropäischem Akzent die später Geschädigte um einen Zettel. Diesen wollte sie an eine tatsächlich im Haus lebende Bewohnerin schreiben. Die Rentnerin bat beide Frauen in die Wohnung. Obwohl sie glaubte, die Frauen immer im Blick gehabt zu haben, fehlten nach dem «Besuch» u. a. mehrere Sparbücher.

So, oder ähnlich, läuft es immer wieder ab!

Ziel der Trickdiebe ist es, in die Wohnung gelassen zu werden, um mit dem Opfer allein zu sein. So brauchen sie keine Zeugen und keine Hilfe für das Opfer zu befürchten.

Das Vortäuschung einer Notlage mit dem Appell an die Hilfsbereitschaft der Wohnungsinha-ber oder das Vorspielen einer amtlichen Befugnis, die Wohnung betreten zu dürfen sowie der Vorwand einer persönlichen Beziehung – das sind im Grunde die drei gängigen «Maschen», die schauspielerisch begabte Tricktäterinnen und Tricktäter in ständig neuen Variationen anwenden.

Polizeilich bekannt sind, neben dem oben beschriebenen Papier- und Bleistift-Trick, z. B. auch der sogenannte Glas-Wasser-Trick oder auch der Blumen- bzw. Geschenkabgabe-Trick sowie der Telefon- oder Toilettenbenutzungs-Trick, aber auch der Baby-Wickel-Trick.

Tipps der Polizei:

o Lassen Sie sich nicht täuschen! Bei einer angeblichen Notlage von Fremden an der Tür immer erst überlegen: Woher sollte der Nachbar die vermeintlichen Besucher überhaupt kennen? Warum wenden sich diese in ihrer Not ausgerechnet an Sie? Gibt es keine bes-seren Alternativen (Apotheken, Ärzte, Gaststätten, Geschäfte, Behörden und Ämter)?

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o Lassen Sie Ihre Türen zunächst geschlossen und vergewissern Sie sich, ob es sich um eine tatsächliche Notlage handelt. Blicken Sie durch den Türspion oder aus dem Fenster! Nutzen Sie die Sprechanlage oder eine Türspaltsperre! Bieten Sie durch die Tür an, nach professioneller Hilfe zu telefonieren! Sie werden schnell merken, ob es der Betroffene ernst meint.

o Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegen!

o Schauen Sie sich mutmaßliche Lieferanten, Bankangestellte, Vertreter, Stromableser, Monteure, Verwandte oder gar Polizisten genau an. Normalerweise kündigen die sich vorher (schriftlich) an oder können sich ausweisen!

o Falls man Ihnen eine Lieferung zukommen lassen will, fragen Sie sich, ob Sie (oder ein Familienmitglied) überhaupt etwas bestellt haben!

o Bitten Sie unbekannte Besucher zu einem späteren Termin wiederzukehren, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.

o Gegen zudringliche Besucher sollten Sie sich notfalls auch energisch wehren (laute An-sprache, Hilferuf)!

Wenn etwas passiert ist, oder Ihnen etwas komisch vorkommt, dann sprechen Sie mit der Polizei! Die Notrufnummern 110 und 112 sind gebührenfrei.

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