Der Ständer muss zum Schirm passen

Produktsicherheit Sonnenschirme: Sonnenschirme sind beliebt. Sie spenden uns an sonnigen Tagen ausreichend Schatten und sind von Terrassen und Balkonen kaum mehr wegzudenken. Es gibt sie in unterschiedlichsten Ausführungen in nahezu jeder Preisklasse. Auf den ersten Blick sind die Qualitätsunterschiede für den Laien kaum erkennbar. Beim Kauf sollten Verbraucher allerdings in erster Linie auf Sicherheit achten. Prüfzeichen wie das GS-Zeichen von unabhängigen Prüflaboren sind da eine Orientierungshilfe.

Die neue Balkon-Saison hat gerade erst begonnen. Sonnenschirme sind begehrte Schattenspender in Haus und Garten. Der Handel hält eine riesige Auswahl parat: von klein bis groß, einfarbig oder kunterbunt, für Balkon, Strand oder Terrasse, von preiswert bis hochpreisig, mit Kurbel- oder Handbetrieb, als sogenannter Ampel- oder als Stockschirm. Verbraucher sollten allerdings beim Kauf nicht nur auf Äußerlichkeiten achten, sondern besonderen Wert auf die Sicherheit legen, empfehlen die Produktsicherheitsexperten des TÜV Thüringen.

Ein wichtiges Kriterium ist die Kippsicherheit. Sonnenschirme sind schließlich Wind und Wetter ausgesetzt, deshalb muss der Ständer zum Schirm passen. Kleine Schirme, mit einem Durchmesser von bis zu 1,80 Metern beziehungsweise einer Schirmfläche von bis zu 2,5 Quadratmetern, benötigen einen Schirmständer mit einer Masse von mindestens 25 Kilogramm, um die Standsicherheit zu gewährleisten. Diese Schirme werden oftmals als Strandschirme angeboten. Größere Schirme ab 3,5 Quadratmeter Schirmfläche müssen der Windwiderstandsklasse 2 standhalten. Das entspricht etwa der Windstärke 5 mit Windgeschwindigkeit zwischen 29 und 38 Kilometern pro Stunde. Wird der Sonnenschirm einzeln angeboten, muss der Schirmhersteller hierbei zusätzlich Angaben zu den zu verwendenden Schirmständertypen machen. So müssen beispielsweise der Mastaufnahmequerschnitt, die Mindesteinstecktiefe des Schirmmastes sowie die Geometriedaten und das Mindestgewicht des Schirmständers in der Bedienungsanleitung nachzulesen sein. Die Schirme müssen außerdem konstruktiv so gebaut sein, dass sie gegen ein unbeabsichtigtes Aufspannen gesichert sind.

Die Textilien der Schirmbespannung dürfen nach kurzem Kontakt mit einer Zündquelle weder leicht Feuer fangen, noch nach dem Entfernen der Zündquelle weiterbrennen – müssen also schwer entflammbar sein. Außerdem darf die Schirmkonstruktion keine scharfen Ecken und Kanten, Grate sowie Klemm-, Quetsch-, und Scherstellen aufweisen, die eine Verletzungsgefahr verursachen könnte. Gerade Feststellsysteme bzw. Verstellmöglichkeiten müssen sicher und für den Nutzer leicht erkennbar sein. Ein guter Sonnenschirm ist darüber hinaus gegen Korrosion geschützt. Metallteile sollten daher in Pulverbeschichtung, verzinkt oder in Aluminium ausgeführt sein. Sowohl beim Sonnenschirm als auch beim Zubehör, wie zum Beispiel Hauben, welche mit Schnüren ausgestattet sind, muss eine Strangulationsgefahr ausgeschlossen werden. Es dürfen keine Fangstellen für Kopf, Hals, Finger und Kleidungsstücke vorhanden sein.

Die Produktsicherheitsexperten des TÜV Thüringen empfehlen beim Sonnenschirmkauf, auf unabhängige Prüfsiegel wie beispielsweise das GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“ zu achten.

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