Rhönklub Eisenach in Sorge um das „Eisenacher Haus“ auf dem „Ellenbogen“

Rhönklub Eisenach in Sorge um das „Eisenacher Haus“ auf dem „Ellenbogen“

Wanderfreunde waren mit etlichen Gästen auf Tour 

Der Rhönklub Eisenach war auf Tour. Aber nicht auf Schusters Rappen. Insgesamt 45 Teilnehmer fuhren mit dem „Rhönsegler“ in die Thüringische Rhön. Begleitet wurden sie von Buchautor Walter Höhn aus Wölferbütt. Die Fahrt führte über Vacha zur Emberghütte bei Oberalba. Dort wurde der wunderbare Blick in die Rhön bis hin zum Thüringer Wald genossen. Weiter ging es am Fledermausdorf Neidhartshausen vorbei zur Hohen Geba nach Helmershausen. Hier wurde der Dom der Rhön besichtigt. Entlang der Fahrstrecke zum Ellenbogen zogen die schönen Fachwerkhäuser in den kleinen Orten die Aufmerksamkeit auf sich. 

Böses Erwachen dann auf dem Ellenbogen! Das traditionsreiche „Eisenacher Haus“, ein touristisches und gastronomisches Kleinod Nähe Erbenhausen (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) als „Prima Hotel Eisenacher Haus“ gepriesen, war geschlossen. Nicht nur an diesem Tag. Es gibt keinen Telefonanschluss mehr. Im Internet ist von „dauerhaft geschlossen“ zu lesen. Auf der Seite von „Prima Hotels Europe S.A.“ wird es noch beworben.  „Im UNESCO Biosphärenreservat Rhön liegt unser traumhaftes Haus. Umgeben von friedlichster Natur laden wir Sie zum Entspannen und Abschalten ein“, warb das Hotel vor noch nicht langer Zeit. Das Unkraut wuchert schon am Eingang.  „Wir kamen nicht in unser Traditionszimmer, um die Ausstellung von Hermann Eckert zu besichtigen. Er war der Erbauer der 1. Wanderhütte auf dem Ellenbogen und der Gründer des Eisenacher Rhönklubs. Unsere Wanderer waren enttäuscht, dass das ehemals schöne Anwesen so verkommt, in dem wir viele Jahre sehr schöne Zeiten verbracht haben. Uns blutet das Herz. Seit 2017 steht auf der Plattform des Ellenbogens Noahs Segel, wo sich viele Besucher aufhalten. Leider können sie die gastronomische Einrichtung nicht aufsuchen, wo einst Günter Lehmann mit seinen Mitarbeitern die Gäste mit schmackhaften Gerichten in tollem Ambiente verwöhnte“, erklärt Gerda Jäger, die Vorsitzende des Rhönklubs Eisenach. Nach mehrfachen Anfragen per Telefon und per mail erhielt der Rhönklub Eisenach eine Antwort von Dr. Andreas Bergmann, Rechtsabteilung Zentrale Dienste, PRIMA Hotels und Resorts AG: „Es erschließt sich nicht, warum wir zu einem ehemaligen Objekt Stellung nehmen sollen und das als Terminsache, nur weil Sie dies wünschen. Das ehemalige PRIMA Hotel Eisenacher Haus ist bereits seit Ende 02/23 nicht mehr innerhalb unserer Kette. Das Objekt ist trotz Investitionen im 7-stelligen Bereich nicht wirtschaftlich zu betreiben. Das Objekt war gepachtet, der österreichische Eigentümer ist offensichtlich insolvent, da das Objekt am AG Meiningen zwangsversteigert wird. Diesseits ist keine weitere Verwendung vorgesehen.“ Das Meininger Amtsgericht hat die Zwangsversteigerung für den 16. Januar 2024 um 10.00 Uhr terminiert. 

Das „Rhönstübchen“ in Birx nahm die hungrigen Gäste des Rhönklubs Eisenach auf, bereitete schmackhafte Speisen. „Reiseleiter“ Walter Höhn führte die Gruppe durch das herrliche Ulstertal Richtung Sünna in das Keltendorf am Oechsen Berg. Er berichtete von Geschichtlichem und Aktuellen aus den Dörfern der Rhön und dem Keltendorf. Das „Keltenhotel“ erfreute die Gruppe mit leckerem Kaffee und Kuchen. Ein schöner Tag neigte sich dem Ende. „Beifall gab es für Walter Höhn und dem Busfahrer, der uns sicher durch viele enge Gassen und Gässchen fuhr“, berichtete Gerda Jäger. Für alle Rhönklubmitglieder und Gäste sei es ein erlebnisreicher Tag gewesen.  Allerdings mit fadem Beigeschmack auf dem „Ellenbogen“. Der Rhönklub Eisenach lieferte einmal mehr den Beweis, dass er ein unternehmungsfreudiges Trüppchen ist! 

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