Appell gegen Abschaffung der Respekt Coaches an Schulen

Die Diakoniewerk Gotha gGmbH protestiert vehement gegen die Einstellung des Projektes Respekt Coaches an Schulen zum 1.1.2024.

Das wird fatale Auswirkungen für unsere künftige Gesellschaft haben, sagt Geschäftsführerin Anne-Juliane Pogander.

Die Entscheidung der Bundesregierung ereilte die Träger, Schulen und Respekt Coaches unfairerweise mitten in der Ferien- und Urlaubssaison. Sie sorgt für Ärger bei den Betroffenen und wirft besorgniserregende Fragen hinsichtlich der Auswirkungen auf die nachwachsende Generation und die demokratische Gesellschaft auf. 

Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg, die politischen Veränderungen und deren Auswirkungen haben die Schülerinnen und Schüler in den letzten Jahren immens beschäftigt und beeinträchtigt.

Zum Beispiel hat sich durch und nach der Corona-Pandemie gezeigt, dass vieles zwischenmenschliche, was für Kinder und Jugendliche so wichtig ist, einfach nicht mehr da ist, sagt Elisa Bönisch, Respekt Coaches in Gotha. Es ist wesentlich schwieriger geworden, Sozialkompetenz zu erwerben.

Das zeige sich im täglichen Schulalltag durch Beleidigungen, körperliche Gewalt und diskriminierendes oder rassistisches Verhalten. 

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Das Bundesprogramm Respekt Coaches habe hier bisher wertvolle Arbeit geleistet.

Wir konnten Schülerinnen und Schülern helfen, Strategien zur Konfliktbewältigung zu lernen und Empathie für Andere zu entwickeln, so die Sozialarbeiterin weiter.

Mit Workshops und interaktiven Projekten wurden Vorurteile abgebaut und der Respekt gegenüber anderen Meinungen und Hintergründen gefördert. 

Die Einstellung dieses Projekts wird dazu führen, dass diese wichtigen Lernmöglichkeiten für junge Menschen verloren gehen.

Ein Mangel an Verständnis für Vielfalt und ein Rückgang der Fähigkeit zur konstruktiven Kommunikation sind keine gute Perspektive für eine demokratische Kultur, sagt Anne-Juliane Pogander. Es ist von zentraler Bedeutung, dass Bildungsinitiativen, die die demokratische Bildung stärken, Priorität haben und fortgesetzt werden.

In der Trägerschaft der Diakoniewerk Gotha gGmbH arbeiten drei Sozialarbeiterinnen als Respekt Coaches in drei Schulen in Gotha, Eisenach und dem Wartburgkreis: Kooperative Gesamtschule „Herzog Ernst“ Gotha, Staatliche Regelschule Thomas Müntzer Mihla (Wartburgkreis), Staatlich regionales Förderzentrum Pestalozzischule Eisenach. Es betrifft jedoch deutschlandweit hunderte Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, die als Respekt Coaches an 276 Standorten im Einsatz sind. 

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