Benefizgala: Hochwasser Opfer schon vergessen?

Durch die Stadtverwaltung Eisenach wurden am Samstag die Eisenacher zu einer großen Benefizveranstaltung für die Hochwasseropfer ins Bürgerhaus der Wartburgstadt eingeladen. Die Idee dazu hatten einige Künstler aus Eisenach und Eschwege. Die Fäden dazu liefen bei Hartmut Zemla zusammen, der am Abend auch durch das mehrstündige attraktive Programm führte.
Neben der Band «Starlight» aus Eschwege waren der Tanzverein Eisenach, der Rock´n´Roll-Club Sylvester, die Tanzgruppe «Mäander» aus Lauchröden dabei. Alle begeisterten die leider wenigen Gäste des Abends. Besinnliches kam vom Duo Reichert aus der Wartburgstadt, sie brachten Weisen aus dem Mittelalter zu Gehör.
Winfried Gundermann verzauberte im wahrsten Sinne des Wortes die Gäste. Der bekannte Eisenacher Magier gab am Abend einen kleinen Einblick in sein Schaffen.
Eingestimmt hatte der Eisenacher Fotojournalist Wigbert Röth die Gäste mit einem kleinen Dia-Vortrag über Indien.
Höhepunkt des Abends war jedoch der Auftritt von «Middle of the Road». Unverwechselbar und unvergessen sind die Songs der drei Musiker. Sponsoren machten es möglich, dass die Gruppe für diesen Auftritt eigens aus Schottland nach Eisenach kam. Ian McCredie und Eric McCredie haben 1971 die Gruppe gegründet. Für Sally ist nun Lorna dabei. Bei diesem Live-Auftritt der drei Schotten gab es im Saal des Bürgerhauses bei den Gästen kein Halten mehr. «Middle of the Road» hat in den vielen Jahren ihren Sound behalten.
Alle Künstler des Abends verzichteten zu Gunsten der Hochwasseropfer auf ihre Gage.
Leider erlebten die Gala nur etwas mehr als 50 Besucher. «Einen vollen Saal hätte ich mir schon vorgestellt, immerhin hat Eisenach 44000 Einwohner», so Hartmut Zemla. Keine Fraktion des Stadtrates oder eine Partei wurden gesehen. Die vielen freiwilligen Hochwasserhelfer vom DRK, THW oder Feuerwehr waren nicht eingeladen. Eisenachs Oberbürgermeister bezeichnete einst zur Pressekonferenz dies als eine gute Idee. Sie hätten an diesem Abend von den Zuständen und dem Leben während und nach der Flut berichten können. Immerhin ging es an diesem Abend um Hilfe für die Lutherstadt Wittenberg. Warum gab es nicht einmal eine Bilddokumentation von dort, waren doch Mitarbeiter der Stadtverwaltung in Wittenberg und überzeugten sich von den Schäden. Über diese informierte Ute Lieske, Dezernentin der Stadt, als einzige städtische Vertreterin, die Gäste des Abends. Zum Abschluss mahnte Zemla: «Hoffentlich werden die Opfer der Flutkatastrophe jetzt nicht vergessen.» Trotzdem kamen am Abend Spenden zusammen, so spendete Roger Meier Chef des Autohauses in Krauthausen 500 Euro, der Verein Automobilbau Museum übergab 375 Euro, von Ute Lieske gab es 100 Euro und spontan vom Duo Reichert 30 Euro. Insgesamt konnten am 1735 Euro abgerechtet werden. Diese Summe wird nun noch von der Bausparkasse «Badenia» verdoppelt.
Vertreter der Stadt Eisenach werden dies Spenden direkt in der Lutherstadt übergeben.

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