Bürgermeister aus Sárospatak dankt für Spenden

Am Freitag, 17. März, empfing Oberbürgermeisterin Katja Wolf gemeinsam mit ihrem Amtskollegen aus der ungarischen Partnerstadt, János Aros, Vereinsvertreter*innen zu einer Pressekonferenz in der Stadtverwaltung Eisenach. Sie alle waren kurz nach Kriegsbeginn in der Ukraine am 24. Februar 2022 dem Aufruf der Oberbürgermeisterin nach finanzieller Unterstützung gefolgt und hatten Spenden gesammelt oder selbst gespendet. Mit Beginn des Krieges war in Eisenach die Hilfsbereitschaft über jedes Maß groß und viele Bürger*innen der Stadt Eisenach haben für die Flüchtlingshilfe der ungarischen Partnerstadt Sárospatak gespendet, um von dort die Menschen im ukrainischen Grenzgebiet zu unterstützen. Durch dieses gemeinsame Engagement sind seit dem Aufruf 2022 bisher insgesamt 54.754 Euro zusammengekommen. Darin sind auch die Spenden, die beim Sommergewinn 2022 gesammelt wurden, und weitere Spenden in bar inbegriffen.

„Ich bin unendlich dankbar für die andauernde Spendenbereitschaft der Eisenacher*innen. Auch nach einem Jahr Krieg gegen die Ukraine sind Spendengelder immer noch wichtig. Wir dürfen nicht müde werden, das für uns Mögliche zu tun, um Unterstützung zu leisten. In der Not müssen wir alle zusammenstehen“, erklärte die Oberbürgermeisterin.

Eisenachs Partnerstadt Sárospatak liegt rund 60 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Von dort aus werden – inzwischen nicht mehr jeden Tag, jedoch regelmäßig einmal pro Woche – Hilfsgüter zu den Menschen in der Ukraine gebracht. Die Waren werden in Ungarn eingekauft, da in dem vom Krieg betroffenen Land die Preise stark gestiegen sind. Mit Ausbruch des Krieges leistete der dortige Bürgermeister Jànos Aros zusammen mit anderen Bürgermeistern aus der Umgebung direkte Hilfe auf ungarischer Seite der Grenze und rief zur Unterstützung auf. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern wurden alltägliche Dinge wie Grundnahrungsmittel, Hygienebedarf, Windeln und andere dringend benötigte Dinge eingekauft und über die Grenze transportiert. Auch in der Stadt Sárospatak selbst mussten viele Flüchtlinge versorgt werden.

Bürgermeister János Aros, seit einigen Jahren erstmalig wieder zu Gast in Eisenach, erzählte den Anwesenden von der ungarischen Hilfsaktion, den Erfahrungen des vergangenen Jahres und wofür die Spendengelder genutzt wurden: Ob für Matratzen, um den Geflüchteten einen Schlafplatz zu bieten, Hilfspakete mit den notwendigsten Dingen oder auch Soforthilfe für junge und werdende Mütter. Er zeigte sich berührt angesichts der Hilfe aus Eisenach, freute sich gleichzeitig, endlich wieder in der Wartburgstadt zu Gast sein und sich persönlich für die Unterstützung bedanken zu können.

„Die Eisenacher*innen waren die ersten, die sofort ihre Hilfe zugesagt haben“, so János Aros tief bewegt und weiter: „Von Beginn an und während des gesamten Jahres war zu spüren, dass sie von Herzen kommt. Diese schwere Zeit hat unsere Partnerschaft noch stärker werden und unsere Verbindung noch enger werden lassen. Eine Verbindung, die im Geburtsort sowie der Wirkungsstätte der Heiligen Elisabeth begründet liegt und die durch diese gemeinsame Hilfsaktion ganz deren Leben und Wirken entspricht. Wir bedanken uns herzlich bei allen Menschen und Vereinen für jeden einzelnen Beitrag.“

Im Einzelnen haben gespendet: der Lions Club Eisenach-Wartburg, die Mitglieder des Tennis Clubs Blau-Weiss Eisenach 1920 e.V., die Mitglieder des Gewerbevereins Eisenach 1991 e.V., die Mitglieder des Golfclubs Eisenach im Wartburgkreis e.V., die Peter-Mädler-Stiftung über die Wartburg-Sparkasse und der Verein Eisenacher Städtepartnerschaften e.V. inklusive des Seniorenbeirats und des Nachbarschaftszentrums. Weiterhin kamen Spenden vom Martin-Luther-Gymnasium, beim Benefizkonzert des Preisträgers des Kompositionspreises zum Sinfonischen Wochenende und beim Sommergewinnsumzug 2022 zusammen. Hinzu kommen die Gelder, welche die Eisenacher Bürger*innen direkt auf das Spendenkonto überwiesen hatten. Alle eingegangenen Spendensummen kommen ohne Abzüge in der Partnerstadt an.

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Erst kürzlich erreichte ein Dankesschreiben aus der Ukraine das Eisenacher Rathaus, in welchem sich der Direktor, die Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen des „Hauses der Kreativität für Kinder und Jugendliche“ im Bezirk Frankiv von Lviv, für die andauernde und auch weiterhin benötigte Hilfe der beiden Partnerstädte bedankten. „Es macht mich froh, dass wir wenigstens ein Stück weit helfen konnten und auch weiterhin können. Auch wenn der Krieg morgen zu Ende wäre, würde es Jahre oder Jahrzehnte dauern, das Land wieder aufzubauen“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf daraufhin und appellierte erneut:

„Die Menschen dort sind darauf angewiesen, dass sie weiterhin Hilfe aus anderen Staaten bekommen. Egal wie viel es ist, ob 1 Euro oder 100 Euro – jede noch so kleine Spende zählt.“ Den Menschen in der Ukraine fehle es dabei am Nötigsten, ergänzt der ungarische Bürgermeister und fügt hinzu: „Nachts bleiben die Straßen dunkel, denn es gibt keinen Strom. Somit ist keine Kommunikation möglich, weder auf elektronischem Weg noch postalisch, da die Post die Zustellung eingestellt hat. Die Menschen haben keine Anlaufstellen in ihren Gemeinden. Eine Situation, die wir uns gar nicht vorstellen können, denn diese Dinge sind für uns ganz normal.“

Mehr Informationen zur Spendenaktion sowie das Spendenkonto der Eisenacher Stadtverwaltung finden Sie auf https://www.eisenach.de/leben/informationen-fuer-fluechtlinge/ukraine/informationen-fuer-gefluechtete-aus-der-ukraine/.

Mehr zur Situation in der ungarischen Partnerstadt Sárospatak:
https://www.eisenach.de/service/pressemitteilungen/pressemitteilung-im-detail/videokonferenz-mit-partnerstadt-sarospatak-bewegende-schilderungen/

Bericht der Oberbürgermeisterin von ihrem Besuch in der Partnerstadt Sárospatak:
https://www.eisenach.de/startseite/newsdetails/reise-nach-sarospatak/

 

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