Debatte über Nutzen und Chancen der Gentechnik mit Gesundheitsminister

Thüringens Minister für Soziales, Familie und Gesundheit, Dr. Frank-Michael Pietzsch, wird sich an einer öffentlichen Podiumsdiskussion über Nutzen und Chancen der Gentechnik beteiligen.
Termin: Freitag, 31. August 2001, 19:00 Uhr, Thal im Hotel Thalfried
Im Vorfeld der Veranstaltung sprach sich Minister Dr. Pietzsch nach dem gegenwärtigen Stand der Erkenntnis deutlich zurückhaltend zur Anwendung der Präimplantationsdiagnostik (PID) aus.
Dr. Pietzsch: «Es geht dabei nicht um die Diagnose, sondern um die Entscheidung nach der Diagnose. Im Reagenzglas sind nicht nur Krankheiten, sondern auch positive genetische Merkmale erkennbar. Wo ist die Grenze? Wer trifft die Entscheidungen? Wollen wir uns wirklich anmaßen zu entscheiden, welche genetischen Defekte einer befruchteten Eizelle ihre Vernichtung erlauben?»
Anders als beim Schwangerschaftsabbruch würden bei der Entscheidung über künstlich erzeugte Embryonen nicht zwei gleichwertige Rechtsgüter, nämlich das Leben der Mutter und das des Ungeborenen, gegeneinander abgewogen. Der Wunsch der Eltern nach der Geburt eines gesunden Kindes könne aber nicht dem Lebensrecht des Embryos gegenüber gestellt werden.
Dr. Pietzsch betonte, menschliches Leben beginne mit der Befruchtung. Ab diesem Zeitpunkt beginne die Entwicklung als Mensch, nicht zum Menschen.

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