Ein Behandlungstag im Krankenhaus kostete rund 363 Euro

Im Jahr 2006 fielen in den Thüringer Krankenhäusern Gesamtkosten in Höhe von 1,8 Milliarden Euro an. Damit stiegen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik die Gesamtkosten gegenüber dem Jahr zuvor um 40,4 Millionen Euro bzw. 2,3 Prozent.

Fast zwei Drittel der Gesamtkosten (1,1 Milliarden Euro bzw. 61,4 Prozent) waren Personalkosten. Der Anteil an den Gesamtkosten war im Jahr 2005 mit 62,8 Prozent nur geringfügig höher.
Im Jahr 2006 entfielen rund ein Drittel der Personalkosten (367 Millionen Euro bzw. 33,1 Prozent) auf den Pflegedienst, 306 Millionen Euro (27,6 Prozent) auf den ärztlichen Dienst, 160 Millionen Euro (14,5 Prozent) auf den medizinisch-technischen Dienst und 106 Millionen Euro (9,6 Prozent) auf den Funktionsdienst.

Dagegen erhöhten sich die Sachkosten um 5,7 Prozent auf 679 Millionen Euro und machten damit weit mehr als ein Drittel (37,6 Prozent) der Gesamtkosten aus. Im Jahr 2005 betrug der Anteil 36,4 Prozent (643 Millionen Euro).
Von den Sachkosten entfielen im vergangenen Jahr fast die Hälfte (331 Millionen Euro bzw. 48,8 Prozent) auf den medizinischen Bedarf, wie z.B. Arzneimittel, ärztliches und pflegerisches Verbrauchsmaterial, Instrumente, Narkose- und sonstiger OP-Bedarf, Laborbedarf und Implantate.

Gut 14 Millionen Euro wendeten die Krankenhäuser für Zinsen und ähnliche Aufwendungen sowie für Steuern auf. Die Kosten für Ausbildungsstätten betrugen fast drei Millionen Euro.

Werden die Gesamtkosten bereinigt um Bestandteile, die nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der stationären Leistungserbringung anfallen, wie z.B. Kosten der Ambulanz sowie Kosten für wissenschaftliche Forschung und Lehre, so erhält man die pflegesatzfähigen Kosten. Diese können wiederum auf die aufgestellten Betten, Behandlungsfälle und auf die Berechnungs- und Belegungstage bezogen werden.
Im Jahr 2006 betrugen die pflegesatzfähigen Kosten mehr als 1,6 Milliarden Euro. Sie stiegen gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent.

Auf die Berechnungs- und Belegungstage (auch Pflegetage genannt) bezogen, lagen die Kosten im Jahr 2006 bei 363 Euro. Das waren 14 Euro mehr als im Jahr 2005.
Bei einer durchschnittlichen Verweildauer der stationär behandelten Patienten von 8,6 Tagen (2005: 8,7 Tage) ergaben sich rein rechnerisch Kosten in Höhe von 3126 Euro (2005: 3020 Euro) pro Behandlungsfall.

Auf ein Krankenhausbett entfielen im vergangenen Jahr durchschnittlich Kosten in Höhe von 101727 Euro, 2005 waren es 96494 Euro.

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