Eisenacher Feuerwehren trainieren Rettung aus dem Wasser

Notfalleinsätze der Feuerwehr auf dem Wasser können schnell zu einer Gefahr für die Retter werden. Denn die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers, Wind, Wellenschlag, Nebel, Regen oder Eis können die Rettung erschweren. Damit in solchen Situationen jeder Handgriff sitzt, übten jetzt sechs Beamte der Eisenacher Berufsfeuerwehr gemeinsam mit elf Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Hörschel und Neuenhof verschiedene Einsatzszenarien auf der Werra bei Spichra. Schwerpunkte der Übung waren der sichere Umgang mit dem Schlauchboot/Bootsausbildung, das Spannen einer Sicherungsleine über ein Gewässer sowie das Retten eines Menschen mit Hilfe des Schlauchbootes.

Das oberste Gebot für die Beamten und Kameraden lautet: Niemals ohne Rettungsweste ins Boot. „Wenn das Rettungsboot kentert, könnt ihr euch nicht lange über Wasser halten“, betonte Oberbrandmeister Ralf Gasterstedt, der die Ausbildung leitete. Die Schutzbekleidung der Beamten und Kameraden saugt sich schnell voll Wasser und auch die Stiefel laufen voll. Zu beachten ist das zum Beispiel beim Bergen eines Bewusstlosen aus dem Wasser. Die Beamten und Kameraden übten dies unter realistischen Bedingungen. Sie mussten eine bewegungslose Person aus dem Wasser holen und mit dem Schlauchboot sicher ans Ufer bringen. Feuerwehrmann Fabian Dahnert hatte sich für diese Übung als freiwilliges „Opfer“ zur Verfügung gestellt. Bei dieser Rettungsübung mussten die Kameraden zugleich gegen die Strömung der Werra manövrieren und konnten den Umgang mit dem Schlauchboot üben.

Neben dieser Rettungsübung trainierten die Wehrleute auch, eine Sicherungsleine über das Wasser zu spannen. Nach einer Probe an Land galt es dann, das Seil quer über die Werra zu spannen. Dabei sind von Ufer zu Ufer 50 bis 60 Meter zu überwinden. Zum Spannen des Seils benutzen die Eisenacher Feuerwehrleute einen Mechanismus, den Feuerwehrmann Frank Werneburg extra dafür selbst entwickelt hat. Die Sicherungsleine ist sowohl beim Retten von Personen eine Hilfe, dient aber auch der Eigensicherung der Wehrleute. Außerdem können Geräte und auch das Schlauchboot an dem Seil befestigt und in der Wasserströmung sicherer gehandhabt werden.

Für die Übungen auf dem Wasser kommt den Feuerwehrleuten zugute, dass die Beamten der Berufsfeuerwehr Eisenach größtenteils ausgebildete Rettungsschwimmer sind und die meisten auch einen Sportbootführerschein besitzen.

Anzeige
Anzeige