Gesundheit (-sperspektiven) in Eisenach

Die Medizin sowohl im Bereich der Krankenhäuser wie im Niedergelassenen Bereich steht vor großen Herausforderungen: Die Bevölkerung in Deutschland nimmt seit 2003 kontinuierlich ab und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Besonders deutlich macht sich dies in den neuen Bundesländern bemerkbar, wo Geburtendefizite und Wanderungsverluste nicht ausgeglichen werden.
Seit 1990 hat Thüringen über 300000 Einwohner verloren, das sind über 12 Prozent. Das Durchschnittsalter lag im Jahr 2008 um 7,4 Jahre höher als 1990. «Für uns als Krankenhaus heißt das: Wir müssen den Bereich der Alters- und auch Palliativmedizin stärken», so Rolf Weigel Kaufmännischer Geschäftsführer des St. Georg Klinikums anlässlich eines Gesprächs zum Thema Gesundheit (-sperspektiven) in Eisenach, «Herz-Kreislauf- und auch Krebserkrankungen werden weiter zunehmen, selbst die Notfallmedizin wird mehr in Anspruch genommen werden. Aber auch für uns als Arbeitgeber mit knapp 700 Mitarbeitern ist das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement eine große Herausforderung, der wir uns aktiv stellen.»

Für die nächsten zehn Jahre wird ein weiterer Bevölkerungsrückgang in Thüringen von über 200000 Personen prognostiziert. Neben Weimar und Jena ist Eisenach die einzige Stadt für die ein geringfügiges Bevölkerungswachstum erwartet wird, alle anderen Städte werden Menschen verlieren.

Was bedeutet diese Entwicklung für die Gesundheit der Menschen?
Bereits heute ist ein Drittel der Bevölkerung in Eisenach über 60 Jahre alt. Der Gesundheitsreport der DAK weißt aus, dass mit 4,6 Prozent die Erkrankungsrate in Eisenach und dem Wartburgkreis deutlich über der Thüringens von 4,2 Prozent liegt. Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems und Verletzungen stehen ganz oben auf der Liste. Schlafprobleme gehören zu den häufigsten Beschwerden. Ursachen von Schlafstörungen sind organische Erkrankungen wie z.B. Herzschwäche, Vergrößerung der Vorsteherdrüse mit dem Drang Wasser zu lassen oder unruhige Beine. Aber auch Stress, Ängste und Sorgen oder ungesunde Lebensweise wie Alkohol, Ernährung und Medikamente gehören zu den auslösenden Faktoren für Schlafstörungen. Menschen sind durch Schlafprobleme nachhaltig in ihrem Wohlbefinden, ihrer Leistungsfähigkeit und Gesundheit gestört. Es können Folgeschäden wie u.a. Bluthochdruck oder Magengeschwüre entstehen. Nur zum Teil holen sich Menschen mit Schlafstörungen ärztliche Hilfe. «Dabei sollte bei anhaltenden Beschwerden, die Ursache ermittelt – und Maßnahmen ergriffen werden, damit die Probleme nicht chronisch werden und weitere Krankheiten nach sich ziehen», lautet die Warnung von Dr. Joachim Schümmelfeder, einer der Chefärzte der Medizinischen Abteilung des St. Georg Klinikums.

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