Großzügige Unterstützung für das Eisenacher Frauenhaus

Bildquelle: © Stadt Eisenach/Birgit Schellbach – (v.l.): Landrat Dr. Michael Brodführer, die Gleichstellungsbeauftragte des Wartburgkreises, Petra Lehmann, Sparkassen-Vorstand Tino Richter, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Eisenach, Ulrike Quentel, Soroptimistin Hendrikje Döbert und Oberbürgermeister Christoph Ihling sind an der Scheckübergabe für das Eisenacher Frauenhaus beteiligt.
Das Eisenacher Frauenhaus ist mit Geldern aus dem Bundesförderprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ saniert worden. Insbesondere wurden barrierefreie Räume für Sinnesgeschädigte und ein höherer Sicherheitsstandard geschaffen, unter anderem durch Einbau einer Sicherheitsschleuse am Eingang. Auch Heizung und Sanitärbereiche wurden saniert. Insgesamt sind 700.000 Euro investiert worden.
Für Kinder, die mit ihren Müttern in akuten Not- und Konfliktsituationen im Frauenhaus eine Zuflucht finden, ist ein neuer Aufenthaltsbereich drinnen wie draußen wichtig. Dafür gibt es aber keine Fördermittel.
„Die Kinder können nicht mal eben auf den nächsten Spielplatz gehen, weil es schon vorgekommen ist, dass sie dort von ihren Vätern oder Angehörigen angesprochen werden, um den aktuellen Aufenthaltsort zu erfahren“, macht Ulrike Quentel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Eisenach und Vorstandsmitglied im Verein Frauen helfen Frauen, aufmerksam. Der Verein ist Träger des Eisenacher Frauenhauses. Aus Schutzgründen ist die Adresse der Einrichtung geheim.
Die Sparkassenstiftung hat angeboten, ihre Spende zu verdoppeln, sollte der Verein 5.000 Euro aufbringen. Diese 5.000 Euro wiederum setzen sich aus einer Spende der Eisenacher Soroptimistinnen in Höhe von 3.000 Euro und weiteren kleineren Spendern zusammen, so dass jetzt unterm Strich 10.000 Euro zur Verfügung stehen.
„Wenn wir die Kräfte bündeln, kommen wir schneller zum Ziel“, betonte Tino Richter vom Kuratorium der Sparkassenstiftung angesichts des Betrags. Das Zusammenwirken verschiedener Akteure in der Region sei „beispielgebend“ für Thüringen.
Jetzt reicht das Geld, ein Spielzimmer auszustatten. Möbel sind bestellt, Regale folgen. Spielzeug wird in örtlichen Geschäften und bei einem speziellen Kindergartenausstatter gekauft. Dazu gehören Softbausteine, pädagogisch-methodische Spiele, Sportgeräte, Wurfzelt, Puppenhaus und Puppenküche.
Im Frühjahr erfolgt die Gestaltung des Außenbereichs. Dann werden noch einmal Spielgeräte, Laufrad, Roller, ein mobiler Wasser- und Matschwagen und ein Trampolin dazu kommen.
Eine dauerhafte Unterstützung des Frauenhauses sagte Soroptimistin Hendrikje Döbert zu und freute sich über die Verdoppelung der Spenden durch die Sparkassenstiftung.
„Durch die Fusion der Stadt Eisenach mit dem Wartburgkreis kann die Aufgabe des Frauenhauses besser wahrgenommen werden“, zeigte sich Eisenachs Oberbürgermeister Christoph Ihling überzeugt. Er hob die Bedeutung der präventiven Arbeit hervor, „die in alle Gesellschaftsschichten“ getragen werden müsse. Kinder und Frauen sollten erst gar nicht Opfer von Bedrohung und Gewalt werden.
Der Wartburgkreis ist im vergangenen Jahr Mitglied im Trägerverein „Frauen helfen Frauen“ geworden. Über das Amt für Liegenschaften wurden beispielsweise die aktuellen Bauarbeiten umgesetzt.
„Durch die Investitionen verbessern wir den präventiven Schutz. Es ist unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Gewalt gegen Frauen und Kinder zu unterbinden. Sie brauchen eine sichere Umgebung. Frauenhäuser bieten eine Zuflucht, aber auch die präventive Arbeit braucht unsere Unterstützung“, so der Landrat des Wartburgkreises, Dr. Michael Brodführer.
Im Eisenacher Frauenhaus gibt es 18 Plätze, darunter sieben Familienplätze. Mit dieser Kapazität ist die Einrichtung eine der größten in Thüringen. Wie Petra Lehmann, Gleichstellungsbeauftragte des Wartburgkreises, aufmerksam machte, sind in Thüringen nur die Frauenhäuser in Eisenach und Jena über das Bundesprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ gefördert worden.