Neue Heimat für DRK-Pflegeheim

Die Zeiten des Pflegeheimes «Rotes Schloss» in Mihla sind nun vorbei. 60 einstige Bewohner des Heimes haben jüngst ein neues Domizil gefunden. Sie leben nun im neuen Pflegeheim Mihla des Deutschen Roten Kreuzes, Kreisverband Eisenach, in den Häusern «Harsberg» und «Wiesengrund».
Am Dienstag wurde das neue Heim offiziell eingeweiht. Der Präsident des DRK Eisenach Oberbürgermeister Gerhard Schneider schilderte die Entwicklung von 1994 bis jetzt. Vor 10 Jahren waren im „Roten Schloss“ über 104 seelisch und geistig behinderte Bewohner, teilweise zu siebend im Zimmer untergebracht. Eine Badewanne gab es für jeweils 50 Bewohner. 1996 wurde das DRK Träger und verpflichtete sich zu einem Ersatzneubau. Eigentlich war der Spatenstich für 1998 geplant, dies geschah dann doch erst am 8. Mai 2001. Zwischenzeitlich gab es die Pflegeversicherung, aus Behinderten wurden Pflegefälle, Förderungen fielen weg. Deshalb entschloss sich der Kreisverband ein (Behinderten)Pflegeheim mit Förderung nach Artikel 52 des Pflegeversicherungsgesetzes anzustreben. Schneider: «Ziel war damals, ein menschenwürdiges und sicheres Zuhause für unsere Bewohner zu schaffen, wohl auch vertrauend auf zusätzliche Mittel des Freistaates für den therapeutischen Bereich.» Gerade diese musste man schwer erkämpfen.
Nun leben im Haus «Harsberg» 36 Menschen mit überwiegend geistiger Behinderung und im Haus «Wiesengrund» 24 Menschen mit seelischer Behinderung.
Ihnen stehen umfangreiche Aufenthalts- und Theraphiebereiche, Kiosk, Bistro zur Verfügung. Sie leben in neuen hellen freundlichen Ein-und wenigen Zweibettzimmern. Wichtig war, so Leiterin Marianne Trautwein: «Unsere Bewohner haben ihre Bezugspersonen behalten und so verlief der Umzug im Dezember fast reibungslos.» 44 Mitarbeiter sorgen sich in Mihla um die Bewohner.
Den Schlüssel bekam sie am Dienstag von der Architektin Irmtraud Swoboda überreicht. Im Frühjahr werden noch die Außenanlagen gestaltet. In beide Häuser wurden rund 4,6 Millionen Euro investiert und diese waren gefördert. Da zwei getrennte Gebäude entstehen mussten, reichte der Kostenrahmen nicht aus. Der Kreisverband brachte eigene und Fremdmittel dafür auf.
Dr. Martin Kaspari, Landrat und Präsident des Thüringer DRK, ging in seinem Grußwort auf die Zu- und Umstände im «Roten Schloss» nach der Wende ein, schilderte die widrigen Umstände für Bewohner und Personal. Gäste der Eröffnung waren weiterhin die Abgeordneten des Thüringer Landtages, Sabine Doht (SPD) und Gustav Bergemann (CDU).
Nach der feierlichen Eröffnung, die Swing Fingers spielten dazu auf, schloss sich ein Rundgang durch das neue Heim an.
Am Nachmittag öffneten sich die Türen für die Mihlaer. Und 17 Uhr zog in den Zimmern wieder Ruhe ein. Dieser Tag wurde von den Bewohnern mit viel Aufregung erwartet. Der Friseur hatte zuvor viel zu tun, man machte sich fein.

Das neue Pflegeheim, inmitten einer alten Parkanlage, am Ortseingang von Mihla, gestattet einen schönen Blick in den Hainich – Kein Vergleich mit dem «Roten Schloss».
Die Bewohner haben mit ihrem neuen Zuhause ein Stück Menschenwürde zurück bekommen.

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