Norovirus breitet sich in Eisenach schneller aus

Der Norovirus hat Eisenach und den Wartburgkreis im Griff: Mit 634 Erkrankungen gibt es bereits jetzt in Eisenach und dem Wartburgkreis mehr Fälle als im gesamten letzten Jahr – 2009 waren es noch 446 Fälle. «Darauf kann man nur mit einer eisernen Hygiene reagieren», rät Heiko Burkhardt, DAK-Chef in Eisenach. «Der Norovirus ist sehr ansteckend. Hände waschen ist das Gebot der Stunde». Am häufigsten werde die Krankheit entweder durch den direkten Kontakt mit einem Erkrankten oder indirekt etwa über Türgriffe übertragen. Im Jahr 2010 wurden nach Daten des Robert-Koch-Instituts in ganz Thüringen bis jetzt 10313 Erkrankungen gemeldet, im gesamten Vorjahr waren es mit 9300 Fällen 1013 weniger.

Die meisten Infektionen weist mit über 700 Fällen auf 100000 Einwohner der Unstrut-Hainich-Kreis auf. Dort gab es nach aktuellen Zahlen des Landesamtes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz in diesem Jahr bisher 803 Fälle. Die niedrigste Erkrankungsrate meldet der Landkreis Hildburghausen mit 253 Fällen auf 100000 Menschen. Durchschnittlich gibt es in Thüringen derzeit 466 Fälle je 100000 Einwohner. Wie es insgesamt um die Gesundheit der Menschen in Eisenach und dem Wartburgkreis bestellt ist, darüber informiert die DAK mit ihrem jährlichen Gesundheitsreport in den nächsten Wochen.

Der Norovirus überträgt sich von Mensch zu Mensch. Typische Anzeichen sind heftiges Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Mattheit. Auch Fieber ist möglich. Die meldepflichtige Erkrankung ist vor allem für Senioren, Kranke und Kinder gefährlich. Der plötzlich auftretende Brechdurchfall verursacht einen starken Flüssigkeitsverlust. Dieser kann in sehr schweren Fällen zum Tod führen. In der Regel klingt die Erkrankung nach ein bis zwei Tagen wieder ab. Spezielle Medikamente gibt es nach Angaben der DAK nicht.

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